Hi!
Hab´ ich im Netz gefunden:
Amenorrhoe
Definition
Ausbleiben der monatlichen Regelblutung (s.a. Menstruationstörungen)
Primäre Amenorrhoe
Definition
Fehlende Menstruationsblutung bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres (normales Menarchealter 13,5 ± 1 Jahr)
Ursachen
– in 30% genetische Ursachen, z.B.: Ullrich-Turner-Syndrom (XO-Gonadendysgenesie), Swyer-Syndrom, Deletionen und Mosaikbildungen der Gonosomen, Triplo-X-Syndrom
– in 20 % Hemmungsmissbildungen der Genitalorgane: Uterus/Vaginalaplasie, Hymenalatresie, Vaginalatresie, Rokitansky-Küster-Mayer Syndrom
– in 17% ovarielle Störungen: Hypoplasie der Ovarien, Tumore
– in 17 % hypothalamisch-hypophysäre Störungen
– in 7% extragenital endokrine Störungen: M.Cushing, M.Addison, NNR-Tumore, Adrenogenitales Syndrom (AGS), primäre Hypothyreose
– in 7% testikuläre Feminisierung (XY)
Sekundäre Amenorrhoe
Definition
Als sekundäre Amenorrhoe bezeichnet man ein Ausbleiben der Regelblutung länger als 3 Monate, nach dem schon regelmäßige Zyklen stattgefunden haben (DD.: Schwangerschaft!). Diese Form kann entweder durch endokrine Störungen oder bei einem normalen Hormonstatus auftreten.
60% hypothalamisch-hypophysäre Störungen
– idiopathisch
– Stressamenorrhoe bei psychisch-physischer Stresssituation, Anorexia nervosa , Grossesse nerveuse, Psychose. Bei jungen Mädchen heute gehäuft auftretend im Rahmen von Abmagerungskuren bzw. bei übermäßiger sportlicher Betätigung (Jogging-Amenorrhoe)
– Psychogen-reaktiv
– Organisch-dienzephale Störung (Enzephalitis, Hirntrauma, Hirntumor)
– Hypophysäre Amenorrhoe (Hypophysentumor, Sheehan-Syndrom = postpartuale ischämische Nekrose des Hypophysenvorderlappens; Chiari-Frommel-Syndrom = postpartuale Amenorrhoe mit persistierender Laktation evtl. durch Hypophysenadenom
in 18% Hyperprolaktinämie
– Hyperprolaktinämische Amenorrhoe (vermehrte PRF-Aktivität, Hypophysenadenom) -
– Pharmakogene Hyperprolaktinämie, z.B. in Form der Post-Pillen-Amenorrhoe, Psychopharmaka, Antihypertensiva; evtl. mit Galaktorrhoe
in 10% ovarielle Störungen
– PCO-Syndrom
– Hypoplastische Ovarien
– Tumoren (Arrhenoblastom, Granulosazelltumor, Thekazelltumor)
– Bestrahlung, Chemotherapie
– Klimax praecox (vorzeitige Atrophie der Ovarien bei verminderter Follikelzahl oder beschleunigter Atresie; hypergonadotroper Hypogonadismus)
– Follikelpersistenz
– Corpus-luteum-Zyste (selten Ursache länger dauernder Amenorrhoen!)
in 7% extragenitale endokrine Störungen
– Cushing-Syndrom
– Schilddrüsenerkrankungen
– postpuberales AGS
– Hyperandrogenämie
in 5% sekundäre uterine Störungen
– St.p. Kürretage
– Genitaltuberkulose
– Physiologische Amenorrhoe
– Präpuberale Amenorrhoe
– Schwangerschaftsamenorrhoe (Schwangerschaftstest!)
– Laktationsamenorrhoe (Anamnese!)
– Amenorrhoe bei normalem biphasischen Zyklus (Basaltemperaturmessung!)
– Postmenopause
Diagnostik
– Anamnese
– Gynäkologische Untersuchung und allgemeine körperliche Untersuchung (Fettverteilung, Behaarungstyp, Brustentwicklung, Virilisierungserscheinungen)
– Basaltemperaturmessung
• Normaler biphasischer Verlauf: Amenorrhoe bei normalem biphasischen Zyklus oder uterine Amenorrhoe
• Gleichbleibende Hypothermie: Ovarielle bzw. dienzephal-hypophysäre Amenorrhoe
• Gleichbleibende Hyperthermie: Gravidität in den ersten 3-4 Monaten
– Vaginalzytologie (sofort durch phasenoptische Betrachtung des Vaginalabstriches möglich)
• Parabasalzellen: unzureichende Östrogenstimulation
• Große Zellen mit pyknotischen Kernen: ausreichende Östrogenproduktion
• Vorwiegend Intermediärzellen mit bläschenförmigen Kernen und Fältelung, Lagerung in Haufen; Corpus-luteum- Hormon-Einfluss (uterine Amenorrhoe?)
– Vaginalsonographie
• Begutachtung der Endometriumdicke
– Hormontests und weiterführende Diagnostik
• Hormonuntersuchungen (FSH, LH, E2, P, HPRL, T, DHEAS, 17a- OH-Progesteron (AGS), TSH, Melatonin, ), Karyotypisierung, MR der Hypophyse
– Abrasio mit Endometriumbiopsie
– Hysterosalpingographie, Hysteroskopie, Laparaskopie, Vaginoskopie
Hormonelle Funktionstests
– Gestagen-Test (Kontrolle der Reaktion des Endometrium):
Gabe eines oralen Gestagens über 10 Tage; z.B.: Colpron®, Duphaston®. Positiver Test bei nachfolgender Blutung; Vorhandensein eines reaktionsfähigen Endometriums mit ausreichender Östrogenstimulation.
– Östrogen-Test (bei fehlender Blutung nach dem Gestagen-Test):
Östrogengabe, besser Medikation mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen; z.B.:Femoston®. Bei fehlender Blutung Verdacht auf uterine (endometriale) Amenorrhoe
– Clomifen-Test (Funktionstest des Hypothalamus):
2x 50 mg Clomifen über 5 Tage. Nach positivem Gestagentest bei Kinderwunschpatientinnen. Durch die zentral-antiöstrogene Wirkung wird der mitzyklische FSH/LH peak verstärkt und die Ovulation ausgelöst.
– GnRH-Test:
Testung der Hypophysenkapazität. Injektion von 25-100µg GnRH i.v. Je höher die hypophysäre Antwort, desto günstiger die Prognose
– Gonadotropin-Test (Kontrolle der Reaktionsfähigkeit der Ovarien):
z. B. 400 I.E. HMG tgl. für 3 Tage mit nachfolgenden Plasmaöstrogenbestimmungen
– TRH-Test:
500 µg TRH i.v. Danach normalerweiser Anstieg von TSH und Prolaktin.
– Dexamethasonhemmtest:
2 Tage hindurch 2 mg Dexamethason. Bei autonomen Cortisol-prodizierender NNR Tumor keine Hemmung der Cortisolproduktion (> 5µg/dl Serumcortisol am nächsten Morgen)
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Therapie
Die Therapieempfehlungen entsprechen dem aktuellen Stand der Medizin und werden bei Bedarf, mindestens jedoch ein Mal pro Jahr überarbeitet bzw. aktualisiert.
Für die medikamentöse Therapie werden vom Autor in der Regel nur die Substanzgruppen bzw. Substanzen angegeben.
Anatomisch bedingte Amenorrhoe
– operative Korrektur; bei Hymenalatresie Spaltung bzw. Resektion des Hymen (nach der Pubertät bei Rückstauung von Menstrualblut; unter hochdosiertem Breitbandantibiotikum)
Uterine Amenorrhoe
– Zervixdilatation mit stumpfer Eröffnung des Cavum uteri, hysteroskopische Kontrolle; gleichzeitige Östrogenstimulation zur Endometriumregeneration, evtl. Einlegen einer Intrauterinspirale nach Eröffnung des Cavum uteri
Ovarielle Amenorrhoe
– Beseitigung der Ursache (evtl. Laparoskopie)
– Bei Retentionszysten: Über 2-3 Monate orale Ovulationshemmer
Dienzephale-hypophysäre Amenorrhoe
– Beseitigung der Ursache; zur Behandlung der Ausfallserscheinungen und zur Anregung der gonadotropen Funktion (Rebound-Effekt): 3x pro Jahr zyklusgerechte Substitution bzw. Zweiphasenmethode (s. Menstruationsstörungen). Bei normogonadotroper Amenorrhoe besser als die Substitution mit ovariellen Steroiden Epimestrol, Cyclofenil oder Clomifen zur Normalisierung von Hypothalamus-Hypophyse-Ovar
– Bei Verdacht auf Hyperprolaktinämie (Prolaktin-Bestimmung im Serum) Behandlung mit Bromocriptin oder Lisuridhydrogenmaleat, Nachteile: Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen.
– Bei Adenomenextirpation ad Neurochirurgie.
– Veränderung der Lebensweise bei Amenorrhoe durch Anorexia nervosa, Stress oder Leistungssport.
Bei Kinderwunsch
– Normogonadotrope Amenorrhoe (5-20 EHMG/24 Std. Urin): Clomifen bzw. Cyclofenil oder Epimestrol
– Hypogonadotrope Amenorrhoe (unter 5 EHMG/24 Std. Urin): Behandlung mit Gonadotropinen (nur unter sorgfältiger endokrinologischer und klinischer Kontrolle: Gefahr der Überstimulierung, evtl. mit Meigs-Syndrom, und der Entstehung von Mehrlingsgraviditäten)
Bei extragenital endokrinen Störungen
– Korrektur derselben
Bei Hypoplasia uteri mit Dysmenorrhoe
– Einleitung einer Pseudogravidität: Prämenstruell zunächst 10 Tage lang 1 Tabl. eines östrogenbetonten Ovulationshemmers (s. Kontrazeption), dann 10 Tage lang 2 Tabl., dann 10 Tage lang 3 Tabl.; wurde die Kur am 23.-24. Zyklustag begonnen, tritt die Abbruchblutung ziemlich pünktlich 8 Wochen nach der letzten Menstruation ein
Physikalische Therapie
M = Masseur MB = Med. Badeanstalt KG = Krankengymnastik ÄP = Ärztliche Praxis
Therapieziel:
Vegetative Umstimmung. Hyperämie der Beckenorgane. Gezielte neuraltherapeutische Anregung des Urogenitaltraktes Beckenbodengymnastik bei atonischer Bauch-Beckenmuskulatur. Rumpf- und Rückenmuskeltraining, isometrisches Training der Rumpfmuskulatur. Wassergymnastik im Warmbad. Krankengymnastische Einzeltherapie bei stark verspannter Muskulatur mit auflockernden mobilisierenden Übungen und Becken-Beinschüttelung
Moorbrei- oder Moorlaugen- oder salizylhuminsäurehaltige Sitzbäder oder Halbbäder. Temperaturansteigende Sitzbäder, Sitzwechselbäder, Solebäder. Hyperämie der Unterleibsorgane durch warme Peloidpackungen (Schlamm, Schlick, Moorbrei, Torfpackungen) über Becken und Unterleib, Kurzwellendurchflutung oder Dezimeterwellen (mittlere bis starke Dosis). Bindegewebsmassage der Lumbosakralregion, besonders bei Vorhandensein von Bindegewebszonen. Aufbauende Kneipptherapie mit Wechselgüssen, insbesondere Schenkel und Becken sowie Rückenguss und Rückenblitzguss. Dampfstrahlbehandlung der Lumbosakralregion
Therapieanweisung für:
MB: 5x Salicylsäurehuminsitzbäder; 5x Sitzwechselbäder (mit steigender Temperaturdifferenz - nach subjektiver Verträglichkeit), 3x/Wo. im Wechsel
M/MB oder KG: 10x Bindegewebsmassage der Lumbosakralregion wegen Amenorrhoe (Grundbehandlung) als vegetativer Reiz, 2x/Wo.
KG: 10x tonisierende Beckenboden-Rumpfmuskelgymnasik zur Kräftigung und Stabilisierung der unteren Rumpf-Beckenregion
Muss dazu sagen, dass ich selbst darunter litt, aufgrund dessen, dass ich 3 Jahre lange magersüchtig war. Bei mir blieb meine Blutung 2 1/2 Jahre aus.
Bist Du untergewichtig?