Veränderungen sind angesagt

Elizabeth

New member
Hallo miteinander
Ich, schon länger eine Voyeurin in diesem Forum, möchte gerne Eure Meinung hören.
Seit gut 4 Jahren ist mein Gewicht um knapp 40 Kilos angestiegen. Das Ganze ist zusammen mit Angst- und Panikattacken, sowie mit mittelschwerer Depression entstanden. Ich will nicht nur den Deprimedis die Schuld zuschieben, nehme aber an das diese mein Gewicht sicherlich auch nicht nach unten gehen lassen.
Jetzt bin ich endlich soweit um mich auch mal um meinen Körper zu kümmern, nicht nur um meine Seele.

Meine Daten, ich bin 47-jährig, 163 cm klein und trage im Moment 103 schwere Kilos mit mir rum.
Angefangen habe ich mit 4 mal die Woche zwischen 35 und 50 min. Nordicwalking. Beim Essen achte ich sehr auf Fett und Süsses. Die Menge zu reduzieren ist mein nächstes Ziel.
Ich walke mit einer Pulsfrequenz zwischen 106-125 Schläge.

Was kann ich noch verbessern? Dies Nordicwalking mach ich nun schon ein paar Wochen, aber leider ohne Erfolg auf der Waage.

Für Eure Antworten bin ich Euch sehr dankbar.

Einen lieben Gruss aus der Schweiz
Lisa
 
zuerstmal glückwunsch...

...zur entscheidung, etwas für den körper tun zu wollen...

negative energiebilanz hast du sicher schon kapiert und darum musst du wohl noch mehr deine nahrungsmenge reduzieren, bei 103 kilo hast du sicher nicht den "normalen" hunger einer normalgewichtigen person... auch dein kalorienbedarf hast du wohl überschätzt, walken bringt zwar einen mehrverbrauch aber dieser sollte nicht überbewertet werden, zu den rechenprogrammen zum energieverbrauch wurde schonmal gepostet! der umschliesst meistens auch den grundbedarf in der zeit und ist deswegen nicht aussagekräftig genug.


dein energiebedarf liegt bei normalgewicht von 63 kg bei ca. 1500-1600 kcal in dieser tendenz solltest du dich gewöhnen entsprechend kleine mahlzeiten zu essen (zur zeit hast du ca. 2000 kcal-verbrauch, also kannst du eigentlich gleich anfangen, deine nahrungsmengen anzupassen ohne zu wenig energie zuzuführen)


1. gewöhnung an kleinere essenmengen (evtl. mal ca. 2 wochen kalorien zählen, um wieder ein gefühl für die menge zu bekommen!)

2. das walking eher als kreislauftraining ansehen, nicht zum abnehmen (für trainingseffekte mind. 3x die woche!), radfahren wäre da auch nicht schlecht

3. das berühmte ganzkörperkrafttraining 1-2 x die woche absolvieren

4. ablenken vom essen duch neue tätigkeiten, in verein oder ehrenamt oder oder oder

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Hallo Lisa!
Nordic Walking, Wassergymnastik und anderes mehr ist immer richtig, aber in deiner Situation ist professionelle Betreuung vor Ort angezeigt. Das kann hier keiner leisten. Und "Ferndiagnose" und "Online-Betreuung" halte ich für unverantwortlich.. sorry..

LG in die Schweiz

Gerd
 
Hallo Lisa,
Geduuuuuuuuuld ist angesagt!
Den Stoffwechsel wieder auf Trab zu bringen, braucht Zeit und Nerven ;-).
Übertreib es bloß nicht mit den sportlichen Aktivitäten, denn dann streikt unweigerlich dein Bewegungsapparat (Gelenke, Bänder...), der durch das Übergewicht sowieso belastet ist. Die Anregungen mit Wassergym sind z.B. optimal für dich, da gelenkschonend. Also lieber "klein" anfangen, statt durch Übereifer Frust zu produzieren i.S. von dann erzwungenen Verletzungspausen!
Was Antidepressiva angeht, hast du recht: einige fördern den Appetit und/oder verlangsamen den Stoffwechsel, was dann unweigerlich zu Gewichtszunahme führt.
Je nachdem, welches Medikament du nimmst, sind diese Nebenwirkungen geringer oder stärker. Falls du ein trizyklisches Antidepressivum nimmst (z.B. Aponal), solltest du mit deinem Therapeuten besprechen, ob Du evtl. auf ein SSRI umsteigen kannst.
Überhaupt kann ja die Gewichtszunahme neben den medikamentös bedingten Gründen auch psychologische Gründe haben. Muß ich dir sicher nicht erklären. Ich will damit nur sagen, daß Dein Eßverhalten ja auch Thema Deiner Therapie sein kann. Du machst doch Therapie und nimmst nicht "nur" Psychopharmaka, oder ???
Gruß, Meike
 
Re: zuerstmal glückwunsch...

vielen Dank für Eure Antworten. Zu Meike, die Medis die ich schlucke sind Seropram. Selbstverständlich bin ich in Ärztlicher betreuung.
Keine Angst Gerd, ich will hier keinenfalls Ferndiagnose oder ärztlicher Beistand. Da habe ich Profis an meiner Seite. Mein Problem ist der Frust beim Nichtabnehmen.

Die walkingeinheiten sind ja bewusst gehalten. Zwischen 35 und 50 minuten halte ich auch bei meinem Gewicht als absolut zumutbar. Mit meinem Gewicht gelange ich ja auch ziemlich schnell an die Pulsobergrenze von 125 Schlägen. Also kann ich dies Training ohne grosse Anstrengung absolvieren.
In der Zwischenzeit habe ich auch angefangen nicht nur flache Strecken, sondern mal ein auf und ab einzubauen. Da spüre ich natürlich mein Gewicht.

Wenn das Wetter allzu grauslig ist, steige ich auch mal auf den Hometrainer oder auf den Crosstrainer.

Vielen lieben Dank für Eure aufmunternden Worte. Es motiviert! Und aufgeben werde ich sowieso nicht. Denn wenn ich in den Spiegel gucke, habe ich das Gefühl in einem fremden Körper zu stecken.

Liebe Grüsse
Lisa
 
hallo lisa,
deine "medis" sind es nicht, die zu deiner imponierenden positiven energiebilanz geführt haben! (ich habe darüber schon informiert, du kennst vielleicht meine postings zu diesem thema schon).
pingelchen hat das, worauf es ankommt, bereits gesagt. in deinem fall ist in erster linie ein intensives ganzkörperkrafttraining angesagt, mit dem sich am effizientesten "abspecken" lässt (wie du sicherlich weißt, nachdem du schon länger in diesem forum bist, stichwort "nachbrenneffekt").
noch eine anmerkung als internist, der mit deinem problem vertraut ist (ich arbeite als konsiliararzt im psychiatrischen krankenhaus des landes tirol): wie sieht's mit deinem blutzucker aus? wurde ein OGTT durchgeführt? bei einer solchen körperfettzunahme wie in deinem fall ist eine insulinresistenz und damit eine gestörte glucosetoleranz praktisch obligat. vielleicht liegt sogar schon ein NIDDM vor (zu allen genannten fachbegriffen hab ich schon ausführlich informiert). ich denke, dass in deinem fall eine metformin-therapie (2x 1000mg) angezeigt ist. sie beeinflusst nicht nur die insulinresistenz positiv, sondern wirkt auch etwas appetitbremsend.
was dein nordic walking betrifft, so sollst du es neben dem krafttraining natürlich weiterführen, aber mit einer höheren intensität. eine HF von 106-125 erscheint mir etwas wenig. wie hoch ist deine max. HF? denk dran - wenn man körperfett abbauen will, ist der "nachbrenneffekt" entscheidend!
ich würde an deiner stelle nicht auf die waage steigen, sie kann die energiebilanz nicht wirklich evaluieren. zweckmäßiger ist das messen des bauchumfanges. gerade das viszerale fettgewebe ist das, was es im falle des metabolischen syndroms zu reduzieren gilt. wie sieht eigentlich dein blutdruck aus? er sollte in deinem fall nicht über 120/80 liegen.
alles gute, kurt
 
Re: Hallo Kurt

Danke für Deine Antwort. Du wirst staunen, die Blutwerte sind ganz gut. Das letzte Mal wurde mir gesagt, das die Leberwerte ein wenig erhöht seien. Ob das Einfluss hat? Keine Ahnung. Mein Blutdruck ist ziemlich stabil 130/90.
Meinst Du mit Ganzkörpertraining, Muskeltraining an Maschinen im Studio? Das hab ich mal für kurze Zeit versucht, machte mir eigentlich Spass. Aber, da ich erst abends ins Studio fahren kann, ist die Wartezeit auf den Rädern relativ lang, die Mukismaschinen sind überbesetzt. Ist keine Ausrede ;-) Da müsste ich wohl ein anderes Studio suchen? Meine maximale HF? Ähm, wenn ich davon ausgehe 220 minus Alter wäre das 173. Ich habe diese Daten an meinem Pulsmessgerät eingegeben, die hat dann die Pulsfrequenz von 60-70% errechnet.
Bei meinem nächsten Arztbesuch werde ich mal nachfragen, ob er den OGTT durchführen kann.

Wie Du merkst, bin ich eine absolute Laiin in Sachen Blutwerten usw. usf.

Vielen lieben Dank und lieber Gruss
Lisa
 
Re: Hallo Lisa

mit einem blutdruck von 130/90 hast du bereits eine sog. prähypertonie (siehe den infoartikal auf meiner homepage).
deine fragen zum krafttraining wundern mich etwas - ich dachte, du hättest schon länger im forum mitgelesen? ein ganzkörperkrafttraining kann man/frau auch zu hause durchführen (siehe "heimtraining", "training zu hause"). ich würde mich nicht an irgendwelchen maschinen "verzetteln", sondern nur die komplexen hauptübungen machen, am besten mit freien widerstand (sprich langhantel).
ebenso solltest du eigentlich schon über die bestimmung der max. HF bescheid wissen. dass die faustformel 220 minus alter bzw. 229 minus alter nicht zweckmäßig ist, weil die HF (sowohl in ruhe als auch unter belastung) immer individuell ist, steht schon zig-mal im forum, ebenso, wie man die max. HF ermitteln kann (ergometrie oder - ganz einfach - mittels eines hügelsprints). dein nordic walking würde ich mit 75-80% der max. HF absolvieren. was besonders effektiv ist, sind intensive intervalle zwischendurch (z.b. 6x 1 min "volle power").
deine erhöhten leberwerte sind vermutlich auf eine NASH zurückzuführen (nichtalkoholische steatohepatitis, auf gut deutsch "fettleber", die für das metabolische syndrom typisch ist. wurde keine sonographie der leber durchgeführt?). wie hoch ist dein triglyceridspiegel? dass bei dir noch kein OGTT oder zumindet ein postpandialer blutzucker (nach dem frühstück) bestimmt wurde, finde ich ziemlich fahrlässig. wie gesagt, auch wenn noch kein NIDDM vorliegt, ist beim metabolischen syndrom eine therapie mit metformin oder einem glitazon (oder beide in kombination) angezeigt.
zur zeit bist du (noch) eine kardiovaskuläre risikopatientin (siehe "die präventivmedizinische bedeutung körperlicher aktivität..." auf meiner homepage), aber du wirst das in den griff kriegen, da bin ich sicher.
lg, kurt
 
Re: Hallo Kurt

Tja, ich erkenne schon: Archiv durchwühlen und Wissen aufbauen:)
Mein Hausarzt wird wohl staunen, wenn ich mit den von Dir genannten Fachbegriffen auftauche und sofort oder noch schneller die Tests verlange.
Vielen Dank für Deine geduldigen Aufklärungen. Ja, ich pack es an und werde bestimmt endlich einen Erfolg registrieren können. Wenn ich darf werde ich mich wieder melden.

Übrigens ein ganz grosses Kompliment an diese Seite. Jedesmal wenn ich durchstöbere finde ich wieder was Neues.
Hab sogar den Artikel Fettverbrennung/Fettabbau nun endlich begriffen.
Vielen lieben Dank
Lisa
 
Hallo Lisa!

Hallo Lisa,

das Problem, welches Du in Deinem Posting geschildert hast, ist für mich nichts Neues.

Meine Mutter litt jahrelang unter Depressionen.
Sie bekam Antidepressiva und sie fühlte sich immer besser.
Nach den ersten 2 Monaten bemerkte sie eine Gewichtszunahme von ungefähr 5 kg, obwohl sie sehr bewusst isst.
Das Einzige, was sie nicht macht und auch nicht mag, ist Sport.
Aber sie wollte ihr Gewicht konstant halten und nicht zunehmen.
Dafür musste sie natürlich etwas tun und somit überredete ich sie einem Lauftreff für Frauen ab 40 beizutreten und seitdem fühlt sie sich einfach gut.
Sport ist nicht nur gut für die Fitness sondern auch gut für die Seele und für ein ganz neues Körpergefühl.
Du hast schon einige Schritte für ein zufriedeneres Leben getan. Mach einfach weiter und lass´ Dich von Deiner Waage nicht wieder aus dem Takt bringen.
Die Waage spielt dabei fast gar keine Rolle.
Du musst Dich in Deiner Haut wohl fühlen und Dich fit fühlen.
Das kann man nicht an einem bestimmten Gewicht festmachen.

Viel Erfolg weiterhin und LG,
Marlen
 
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