Maximaldauer 60 Minuten, Studien noch aktuell ?

HH-1977

New member
Hallo,
im Internet findet diverse Artikel, dass man nicht länger als 60 Minuten Krafttraining machen sollte. Stichwörter: Cortisol/Katabol
Da danach man eher Muskeln abbaut anstatt aufbaut. Hat sich da schon jemand mit intensiv beschäftigt oder eingelesen. Ist das noch aktuell ?

Ich trainiere meist etwa 1,5 Stunden. Davon 10 Minuten auf dem Stepper zum aufwärmen. Danach vorwiegend die Arme. Da ich häufig laufe und da ja auch schon die Beine belaste/trainiere. Rücken und Bauch natürlich auch etwas.

Direkt danach gibt es ein "Whey Protein" zu trinken.
 
Ich bin gar kein Fan von solchen Aussagen. In diesem speziellen Fall frage ich mich sogar, ob die Urheber der Thesen wirklich gründlich genug nachgedacht haben. Hierzu ein paar Überlegungen:

Sportler A erledigt 8 komplexe Übungen zu 3 Sätzen, ein klassisches GK-Training. Er gibt Gas und schafft das Programm in genau 60 min. Sportler B absolviert 5 komplexe Übungen zu 3 Sätzen, ebenfalls ein GK-Körpertraining. Allerdings trödelt er rum, spielt mit dem Handy und quatscht mit ihm bekannten Leuten. Nach 90 Minuten hat er sein Pensum dann auch durch. Was meinst du, welcher Sportler hat nun mehr Kortisol ausgeschüttet?

Ich tippe mal auf Sportler A! Du siehst, dass es bei der Kortisol-Produktion nicht auf die absolute Dauer des Trainings ankommt, sondern den Trainingsumfang: Intensität multipliziert mit der "Time under Tension". Wenn sich die 60-Minuten-Vorgabe auf diese TUT bezieht und klammheimlich eine Intensität von z. B. 85 % des 1-Rep-Max angenommen wird, kannst Du beruhigt sein: Eine solche TUT erreichst Du in einer Trainingseinheit nicht. Es sei denn du trainierst zu wenig intensiv.
 
Gerade weil du häufig läufst, solltest du deine Beine ebenfalls trainieren. Du kannst das Krafttraining nicht mit dem Lauftraining vergleichen. Zusätzliche Muskulatur an den Beinen würde deine Gelenke sicherlich besser schonen und stärkt die Knochen.
 
Dabei ist dann allerdings die Frage, die schon einige Male hier aufgetaucht ist: Willst du trainieren oder willst du - pardon - die Sau rauslassen? Beides ist absolut legitim. Die Wirkung kann aber komplett unterschiedlich sein. Beim Training erzielst du Fortschritte. Beim Auspowern als Bedürfnisbefriedigung kann es leicht geschehen, dass man auslaugt und schon nach wenigen Wochen ein paar Monate Auszeit brauchst ;)

Sicher, da gibt es Schattierungen und Mittelwege und allerlei Ausnahmesituationen. Wenn Du bspw. wettkampfmässig läufst, hast du vielleicht jedes zweite Wochenende einen 10km-Rennen. Da gibst du alles, bis zum absoluten Anschlag. Oder du vereinbarst mit dir selbst, dass du unter der Woche schön diszipliniert trainierst und dafür am Wochenende eine Vollgas-Einheit einschaltest. Je nachdem bringt dir aber auch dein Trainingsplan schon genug Grenzerfahrung. Etwa, wenn du dich auf einen 100km-Lauf vorbereitest und dazu Dauerläufe von 60, 70km am Stück absolvierst :)
 
Erstmal Danke für die Antworten.

@Rik
Ich bin der gleichen Meinung. Ich denke auch das es einen Unterschied macht, ob man GK oder Splits macht. Ob man 100KG wuchtet oder 20KG, ob man 30 Sekunden oder 3 Minuten Pause zwischen den Übungen macht, ob man an seine Grenzen geht oder "gemütlich" die Gewichte stemmt, usw.

@TK1990
Ich baue ja auch Beinmuskeln auf. Nur fällt das Beinmuskeltraining im Center etwas geringer aus, als das Armmuskeltraining.
 
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