Military Press vs. Seitenheben / klassisches Schulterdrücken

Akhilleús

New member
Sers,

was haltet ihr von den folgenden Aussagen aus dem Video von Markus Rühl:
https://www.youtube.com/watch?v=9PWzdTkPsdU

Mir persönlich gibt es etwas nachzudenken die Military Press durch Seitenheben / klassisches Schulterdrücken zu ersetzen obwohl ich starke Resultate bei der Military Press erziele. Welche der Übungen dient nun am besten für den Muskelaufbau?

LG und Danke für eure Antworten :)
 
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Re: Military Press vs. Seitenheben / klassisches Schulterdrücken
Die Tipps von Markus Rühl basieren auf völlig anderen hormonellen, genetischen und trainingssystematischen Voraussetzungen, sind also "für uns" nur ganz bedingt geeignet.

Rühl müsste mindestens 140 - 160 kg Military Press machen, um weitere Fortschritte zu erzielen, was einen irren Druck auf das AC-Gelenk legen würde. Also macht er Seitheben mit 25 oder 30 kg - einem Gewicht, das wir niemals schaffen würden - da wir vorgenannte Voraussetzungen nicht erfüllen. Für ihn macht es also Sinn - aber wir müssten auf 5 - 10 kg Seitheben zurückgreifen, daher absolut ineffektiv.
 
Würde Seitenheben / klassisches Schulterdrücken dann nur Sinn machen um neue Reize für kurze Zeit zu setzen? Sprich, Military Press für zwei Wochen raus und dafür Seitenheben / klassisches Schulterdrücken? Oder lieber Military Press ganz im Plan behalten?
 
Military Press beinehalten.

Du bist noch relativ am Anfang - du hast noch viel mehr davon, in einzelnen, wenigen Disziplinen gut zu werden und später, bei mehr Variation, immer wieder auf diese starken Basisübungen zurückgreifen zu können. Variierst du zu früh zu viel, kannst du alles ein wenig, aber nichts gut. Um nennenswerte Fortschritte machen zu können, musst du aber gut werden!
 
wenn du gute schultern haben willst führt an seitheben trotzdem kein weg vorbei.

mit der military press oder anderen "schulterdrück-übungen" trainiert man vor allem die vordere schulter und die seitlich nur marginal.

die schultern brauchen viel volumen und gute ausführung um zu wachsen und das von jeder seite.

wenn du auf seitheben verzichtest, verzichtest du halt auch auf zuwächse die du auch als anfänger schon haben könntest. macht keinen sinn mMn.
 
Das ist mal ein diskussionswürdiges Thema :)

Meine Grundannahmen:

1. Jede Bewegungsrichtung, gegen die Widerstand ausgeführt wird, trainiert in etwa 30 Grad der benachbarten Richtungen mit. Bankdrücken verbessert Schrägbankdrücken, Klimmzüge verbessern Rudern. Analog vebessert Schulterdrücken auch die seitlichen und hinteren Schultern.

2. Ein Anfänger, der sich noch von jeder Trainingseinheit zur nächsten steigern kann, sollte meiner Meinung nach nicht mit Isolationsübungen seine Regeneration beinträchtigen.

3. Solange Seitheben mit 5 kg ausgeführt wird, bringt es herzlich wenig. Der Widerstand ist einfach zu gering. Schulterdrücken mit 30 oder 40 kg ist gerade mal der Anfang und sollte deswegen umso öfter und erholter trainiert werden. Übungen mit wenig Widerstand fressen nur unnötig Regeneration.

4. Sämtliche schweren Grundübungen führen zu einem allgemein hohen Wachstumshormonausstoß - je öfter sie progressiv trainiert werden, umso höher ist der synergistische Effekt auf andere, kleinere Muskelgruppen.
 
da geb ich meinen senf auch noch dazu ab ;)

1. richtig

2. mit seitheben wird man kaum in der lage sein die regeneration maßgeblich zu beeinträchtigen. grade als anfänger mit gk kann man ja im fall der fälle einfach einen tag länger pausieren.

3. wie schwer trainingsgewichte sind ist relativ. wenn man noch nie seitheben gemacht hat und selbst 5kg eine herausforderung darstellen, bedeutet das im grunde nur dass man selbst mit sehr leichten gewicht ordentliche reize setzen kann, was ja grundsätzlich nichts schlechtes ist

4. jo, wie relevant das ist darf man glaub ich auch etwas skeptisch sehen.

5. zum bodybuilden braucht man iso´s, um alle winkel des körper formen zu können ;)
 
Dann mache ich halt Military Press mit Seitenheben im Supersatz wenn ich an einem Trainingstag zu viel Energie übrig haben sollte :lachen:
 
2. mit seitheben wird man kaum in der lage sein die regeneration maßgeblich zu beeinträchtigen. grade als anfänger mit gk kann man ja im fall der fälle einfach einen tag länger pausieren.

Die Regeneration beeinträchtigt man, indem man zum Muskelversagen oder darüber hinaus geht. Das ZNS erschöpft durch Überbeanspruchung. Je kleiner die trainierte Muskulatur, umso "sinnloser" ist Übertraining.

Und warum sollte ein Anfänger länger pausieren? Er kann sich sehr schnell steigern, weshalb sollte man eine mögliche Steigerung der Kniebeuge oder des Bankdrückens absichtlich hinauszögern, nur um nen speziellen Winkel der seitlichen Schultern zu erwischen? Finde ich nicht effektiv, im Falle eines vielbeschäftigten Menschen sogar kontraproduktiv.


3. wie schwer trainingsgewichte sind ist relativ. wenn man noch nie seitheben gemacht hat und selbst 5kg eine herausforderung darstellen, bedeutet das im grunde nur dass man selbst mit sehr leichten gewicht ordentliche reize setzen kann, was ja grundsätzlich nichts schlechtes ist

Der Unterschied liegt in den Begrifflichkeiten "Reizsetzung" und "wahrgenommene Erschöpfung". Erfolgreiches Widerstandstraining bringt den Körper aus der Homöostase. Je stärker dies auf den gesamten Körper gesehen geschieht, umso dringlicher seine Anpassung. Wir reden hier von einem Anfänger, der mangels Körpergefühl noch nicht unterscheiden kann, wo genau seine Leistungsgrenzen liegen und wie stark er über selbige hinweg gehen darf, ohne überzutrainieren. Er ist also darauf angewiesen, Messwerte zu haben, an denen er sich orientieren kann und die signifikant steigen.

Wo wird er sich nachhaltiger steigern können: im Schulterdrücken, oder im Seitheben? Seitheben ist eine Gefühlsübung, die auf Pump und Mind-Muscle-Connection ausgelegt ist - für einen Anfänger also eher ungeeignet. Schulterdrücken ist eine Kraftübung über viele Gelenke mit hohem Anteil einer stabilen Körpermitte.

5. zum bodybuilden braucht man iso´s, um alle winkel des körper formen zu können ;)

Damit Dysbalancen (hintere Schulter etc) überhaupt auftreten können, braucht man erstmal ein solides Grundgerüst. Ich z.B. habe genetisch sehr starke, muskulöse Waden. Ich brauche sie nicht zu trainieren - egal wie viele Leute erzählen, dass man Waden trainieren "muss". Allein das Training der Kniebeuge hat mir gute, ausgewogene Beine beschert - ohne Isos etc. Es ist für mich schlicht nicht notwendig - was ich dadurch herausgefunden habe, erstmal die schweren Grundübungen zu attackieren, ohne mich in Isos zu verlieren und zu verausgaben.

Stellt man nach einer langen Zeit der Klimmzüge und des Schulterdrückens fest: Oh, meine vordere Schulter ist ziemlich dominant ... DANN sollte man Isos für die hintere Schulter einführen! Sie besetigt dann eine Schwachstelle - aber zu diesem Punkt muss man erstmal kommen! Trainiert man bis dahin alle möglichen Isos, wird man entweder seine Schwachstellen gar nicht erkennen, oder man beraubt sich der Möglichkeit guter Stellschrauben.
 
A

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Re: Military Press vs. Seitenheben / klassisches Schulterdrücken
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