Stanozol - wenn es jemand wirklich wissen will :)

Ich krieg jedes Mal nen Anfall, wenn diese selbstgefälligen West-Medien von den ach so anrüchigen und zu verurteilenden "DDR-Weltrekorden" faseln. Haben die nach 30 Jahren noch nicht mitgekriegt, dass es auch in der damaligen BRD Staatsdoping gab? Sport war ein Stellvertreter-Krieg - und die DDR hatte durch die sowjet-russischen Forscher einen großen Vorsprung der Trainingsmethodik. Diese Leute sind dann später in die USA abgewandert: Tsatsouline, Verkoshansky, Chek und Zatziorsky mal als Elite genannt. Nicht die dopende DDR war verantwortlich für den Leistungsvorsprung, sondern modernste Trainingstheorie und ein extremes Scouting bereits ab 3 Lebensjahren.

BRD-Leistungsturner sind nach Verletzungen oder Verschleiß als 16jährige Vollinvaliden genauso grausam fallengelassen worden, wie in der DDR. Und machen wir uns nichts vor: es besteht zwar kein "Staatsdoping" mehr in dem Sinne, aber es wird flächendeckendes Performanceenhancing toleriert. Profiradsportler haben bereits zugegeben, noch nach 2010 an der Uniklinik Freiburg gedopt worden zu sein (Marcel Kittel). Jedoch läuft das mittlerweile wohl sogar teilweise so, dass dem Sportler erzählt wird, er würde ein intravenös verabreichtes Vitamin zur besseren Erholung bekommen. Tatsächlich wird aber ein Bluttausch vollzogen, bzw die Anreicherung mit Testosteron, IGF-1 und HGH.

Und dann schreibt so ein "investigatives" Magazin was davon, dass "sogar ein Boxweltmeister" mal positiv getestet wurde. Huiuiui - so eine Überraschung. Möcht echt mal wissen, was für kathederphilosophische Reporter da am Werk waren.
 
Bei mir lösen Doping-Berichte nur noch ein müdes Lächeln hervor. Sorry, dass ich da so klar bin. WADA-Berichten zufolge kann man getrost davon ausgehen, dass an der Weltspitze flächendeckend gedopt wird. Und das gilt sowohl für Ausdauer- und Kraftsport als auch für Fussball oder Tennis. Klar, es gibt Ausnahmen und ja, es gibt wohl auch Sportarten, die nicht so stark betroffen sind, und bestimmt gibt es Grauzonen. Aber im Grundton ist die Sachlage leider klar. Darum glaube ich selbst im ach so geläuterten Radsport nicht an No-Dope. Zumindest die ersten 10, 20 Fahrer im Feld sind gedopt. Sie machen es einfach so raffiniert, dass man ihnen nicht auf die Schliche kommt.
 
Wenn man sich nur 2 Bücher über den Weg eines Radfahrers in den Profisport durchliest - das sauharte Jugendtraining, die militärischen Rookie-Ausbildungslager, die extrem konkurrenzbetonten Amateurteams, das ekelhafte Leben eines Wasserträgers in einem Profiteam (die Jungs leisten wochenlang mehr, als der Kapitän - weil sie ständig vor und zurück durch das Feld zum Versorgungsfahrzeug müssen, bis zum Rand mit Wasserflaschen voll für das Team), der zweifelt nicht eine einzige Sekunde daran, dass das ohne Doping vollkommen unmöglich ist. Diejenigen, die das Talent hätten, ohne Doping mitzuhalten, die fahren lieber mit Doping ganz vorne. Insiderbericht: 5 Jahre fährst du ungestraft gedopt vorneweg, kriegst die Preisgelder und räumst anstandslos deinen Platz, während du ausgesorgt hast. Kommt wer quer, wird er "erwischt" - siehe Lance Armstrong.
 
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