Ist Abnehmen nur mit Diätberater möglich?

Ganz ehrliche Meinung von mir: 1500 kcal sind zu wenig und wecken irgendwann den Heißhunger in dir! und auf Dauer ist essen um den Grundumsatz eher gefährlich, weil dein Stoffwechsel runterfährt und sich anpasst.

Du wirst mMn auch viel an Muskelmasse verlieren/verloren haben, weil du kein Kraftraining betreibst, welches dem katabolen Muskelabbau entgegenwirkt. Muskelmasse die nicht benötigt wird, wie beim Kraftraining eben, fliegt sozusagen als erstes raus.

Wichtig wäre für dich auch deinen KFA zu kontorllieren, nur der sagt etwas über deine reine Fettabnahme aus.

Ich esse tgl. um die 2000 kcal (bin w, 64 kg, 168 cm) treibe tgl. 20-40 min (mal HIIT/mal Ausdauer) Sport und nehme wöchentlich 500 g reines Fett ab - das sollte dir doch zu denken geben! :)

Die Ernährungsberaterin hättest du dir echt ersparen können, wenn du dir die Zeit genommen hättest dich über alles genauestens zu informieren.

Denn das wichtigste ist ein Defizit nicht größer als 15% des Gesamtumsatzes (Grundumsatz+Arbeitsumsatz+Leistungsumsatz) sonst gerät der Hormonhaushalt durcheinander.

Sport sollte in diesem Sinne nicht nur durch Ausdauer gedeckt werden, sondern auch muskelaufbauend wirken!

Je mehr Muskelmasse du durch Diät verlierst, desto weniger wird dein Grundumsatz, desto schwerer nimmst du folglich ab...ein Kreislauf ohne Ende.
 
Die Ernährungsberaterin hättest du dir echt ersparen können, wenn du dir die Zeit genommen hättest dich über alles genauestens zu informieren.

Ich würd jetzt einfach mal sagen das ein Besuch bei einer qualifizierten (!) Ernährungsberatung keine unnütze Zeit ist. Man kann sich natürlich auch selbst informieren, aber dazu muss man klar sagen das es sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt und man auch sehr oft auf widersprüchliche Meinungen/Empfehlungen/Aussagen stößt. Gerade wenn man Internet und Fitnesszeitschriften dafür nutzt. Letztendlich hat er ja selbst gesagt das er mittlerweile mehr isst als früher, nur eben anders zusammengestellt. Und auch ab und an mal etwas was landläufig als "Diätsünde" bezeichnet wird. Das sollte Heißhungerattacken gut in Schach halten. Und es ist eben der Job einer Ernährungsberaterin die Unterschiede zwischen den Lebensmitteln aufzuzeigen.

Was das Krafttraining angeht stimme ich dir im Großen und Ganzen zu. Es sollte während einer Diät und auch hinterher praktiziert werden um eben mehr stoffwechselaktive Muskelmasse aufzubauen. Das die vorhandene Muskelmasse abgebaut wird kann man allerdings so pauschal nicht sagen. Auch beim Ausdauertraining werden Muskeln genutzt und auch bei anderen Tätigkeiten, wie z.B. die erwähnte Gartenarbeit (die ja nicht gerade unanstrengend ist). Muskeln die genutzt werden bleiben. Erst recht wenn die Proteinaufnahme passend ist. Der Grundumsatz sinkt allerdings trotzdem weil eben Masse verschwindet. Selbst Fettmasse verbraucht etwas Energie, wenn auch weniger als Muskelmasse, und mit der Verringerung derselben verringert sich der Gesamtumsatz. Auch dafür ist ein Krafttraining wieder gut um eben das wieder auszugleichen bzw. ihn noch etwas zu erhöhen. Bei der Bioimpendanzanalyse bin ich ebenfalls der gleichen Ansicht. Die kann sich alle paar Monate während einer Diät lohnen.

Der gesenkt Grundumsatz der während einer strengen Diät auftreten kann ist reversibel. Der Jojo-Effekt der bei vielen auftritt hängt meist damit zusammen das die Energiebilanz nach der Diät schlicht und einfach wieder zu oft überschritten wird. Und auch dafür ist eben die Beschäftigung mit dem eigenen Essverhalten sinnvoll, sei es über eine Beratung oder durch Eigenrecherche.

Mich würde allerdings interessieren woher du die Info beziehst das sich der Hormonhaushalt verändert wenn man mehr als 15% der benötigten Gesamtenergie einspart? Das dies der Fall ist wenn langfristig ein sehr hohes Energiedefizit vorliegt, z.B. bei Anorexia nervosa-Patientinnen (Aussetzen der Periode) ist bekannt aber bei einer Tagesenergieaufnahme von 1500kcal scheint mir das recht unwahrscheinlich.

An deinem Beispiel betrachtet: Du nimmst pro Woche etwa 500g reines Fett ab. D.h. rein rechnerisch hast du ein Defizit von 3500kcal pro Woche, macht 500kcal pro Tag also ein Gesamtumsatz von 2500kcal pro Tag. Da liegt ein Defizit von 20% vor, damit müsste nach dieser Info dein Hormonhaushalt theoretisch schon gestört sein. Das ist nicht böse gemeint, aber ein gutes Beispiel für die oben genannten unterschiedlichen Aussagen mit denen sich die Leute auseinandersetzen müssen wenn sie sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen. Aber es wäre nett wenn du mal einen Link bzw. die Quelle hier reinstellst.

Grüsse

Maria
 
Ich finde schon, das jemand der wirklich abnehmen will, sich intensiv mit dem Thema beschäftigen sollte. Das was sich draus ergibt ist ja eben, das es verschiedene Meinungen und Ansichten gibt, um zum Ziel zu gelangen.

Bei einer Beraterin habe ich nur eine Meinung und die kostet nicht gerade wenig Geld - mehr Wissen um die Vorgänge im Körper werde ich dadurch nicht erhalten und stehe am Ende der Reise evtl. wieder alleine da und dann auch noch ohne Plan!

Ich finde es einfach nur bedenklich einen erwachsenen Mann am Rande des Grundumsatzes, wenn der es überhaupt ist?, essen zu lassen, wo soll da Energie herkommen für sportliche Aktivitäten - und für die Zukunft ohne eine Diät!

Das ist doch kein realistisches Ernährungsprogramm! Der Beraterin geht es nur um kurzfristige Erfolge, dafür wir sie bezahlt, das ist ihr Job! ...und nach mir die Sinnflut!

Du hast richtig gerechnet, ich habe ein Defizit von 20% - jedoch erhalte ich das durch viel Sport und schränke meine Ernährung kaum ein - das ist ein Unterschied, ob ich ein Defizit durch drastisches runterschrauben der Ernährung oder durch erhöhten sportlichen Aufwand erhalte :)

Quellen und Links :lachen: gibt es so viele unterschiedliche, wie auch Meinungen zu diesem Thema, für was soll das gut sein? Das Netz ist voll von nützlichen Infos...das kostet sicher Zeit, die in meinen Augen nicht verschwendet ist!

Die eigene Meinung kann nur durch sinnvolles, logisches Denken und ausprobieren entstehen....von daher :ka:
 
Hi Kayleigh

Denn das wichtigste ist ein Defizit nicht größer als 15% des Gesamtumsatzes (Grundumsatz+Arbeitsumsatz+Leistungsumsatz) sonst gerät der Hormonhaushalt durcheinander.

Ich finde nur eben diese nochmal oben zitierte Aussage irreführend. Mehr als 15% Defizit vom Gesamtumsatz bringt den Hormonhaushalt durcheinander. Der Gesamtumsatz schließt ja die sportliche Aktivität mit ein, wie du selbst schon beim Ausgangsposting sagtest. Das ist eine Aussage die so nicht stimmt. Deswegen die Anmerkung das es bei dir schon 20% sind und die Frage nach der Quelle dieser Aussage.

Allgemein gesehen finde ich 1500kcal nicht dramatisch. Das könnte allerdings daran liegen das die Diätetiklehre bei Diätassistenten und Ernährungswissenschaftlern in etwa ähnlich ist. Man kann mit dieser Menge und bei richtiger Zusammenstellung alles an essentiellen Nährstoffen aufnehmen was notwendig ist und hat keine Einbußen zu erdulden, wie es bei noch niedrigeren Energiewerten oftmals vorkommt (und dann bei entsprechender Anleitung mit Pillen ausgeglichen wird, Stichwort Crash-Diäten, einseitige Diäten). Auch ist eine abwechslungsreiche Kost die Vorlieben und Aversionen abdeckt damit möglich. Es ist natürlich sinnvoll seinen Grundumsatz durch Muskelaufbau auf dem gleichen Level zu halten, oder noch zu erhöhen, keine Frage. Aber es ist dummerweise so das man einem Menschen selten viele Änderungen auf einmal "zumuten" kann. Sprich Ernährungsumstellung + ordentlich passendes Sportprogramm etc. Viele sind damit überfordert und machen lieber eins von beiden was leichter fällt und in den Zeitplan passt.

Auf dieser Grundlage arbeiten eben Ernährungsberater in ihrem Sektor. Sie geben Hilfestellung dabei die Energiebilanz negativ zu halten aber trotzdem die Ernährung so zu gestalten das der Körper alles bekommt was er benötigt.
Diese Arbeit sollte man nicht unterbewerten. Sie hat ihren Sinn darin das gesicherte Erkenntnisse praktisch verpackt weitergegeben werden. Im Unterschied zum www, wo sehr viele ungesicherte und auch unterschiedliche Informationen mit sinnvollen Empfehlungen konkurrieren. Sicher kostet das Geld. Wenn man allerdings keine Ahnung hat wo man anfangen sollte etwas zu ändern, bzw. sich unsicher ist, ist es eine gute Investition. Ob die Erfolge nun kurzfristig sind liegt am Nutzer des jeweiligen Ernährungsprogramms selbst. Ob die Empfehlungen weiter durchgeführt werden, mit entsprechenden Abänderungen im Hinblick einer leicht erhöhten Energiezufuhr (zur ausgeglichenen Energiebilanz hin) nach der Diät oder eben nicht.

Den Hinweis sich zu bewegen geben sicher viele von den Beratern auch. Das körperliche Aktivität einen großen Einfluss auf den Erfolg hat steht außer Frage und ist ihnen auch bekannt. Der Grundumsatz sinkt mit dem Masseverlust und nach einer Diät muss man eben damit leben weniger essen zu können als vorher wenn man es nicht durch vermehrten Muskelaufbau oder erhöhte sportliche Aktivität ausgleicht. Deine Aussage dazu war auch nicht mein grundsätzlicher Beanstandungspunkt.

Ebensowenig wie die Anmerkung das man sich auch selbst informieren kann. das ist ebenfalls richtig. Wenn es anders wäre würde ich hier nichts posten sondern alle Fragenden zur Ernährungsberatung schicken. Aber gerade hier sieht man sehr oft das es so viele Mythen gibt die Menschen verwirren das es als Laie sehr schwierig ist sich da durchzuwühlen. Vor allem ohne Grundkenntnisse in der Biologie und Biochemie. Dafür gibt es eben Diätassistenten, Ernährungswissenschaftler, Sportwissenschaftler und Sport- bzw. Ernährungsmediziner.

Grüsse

Maria
 
wenn man dann wissen will wieviel 1kg Muskelmasse wirklich bringt kann man ja die Formel für Ruheumsatz von Cunningham benutzen. Da muss man nur die fettfreie Masse FFM wissen:

REE = 21.6 * FFM + 370

einfach fettfreie Masse um 1 kg erhöhen und schon verbraucht man satte 21,6kcal mehr. WOW!

ACSM fasst das im Appropriate Physical Activity Intervention Strategies for Weight Loss and Prevention of Weight Regain for Adults 2009 position stand dann so zusammen:
Evidence statement: Resistance training will not promote clinically significant weight loss.

soll aber ansonsten gesund sein und empfiehlt weiterhin Aktivitäten mit moderater Intensität.
 
Evidence statement: Resistance training will not promote clinically significant weight loss.

soll aber ansonsten gesund sein und empfiehlt weiterhin Aktivitäten mit moderater Intensität.

interessanter Artikel, danke fürs posten. Allerdings muss man dabei auch zwischen Gewichtsverlust und Verlust an Fettmasse unterscheiden.

"The effects of resistance training for prevention of weight gain are largely unknown owing to lack of available literature. Resistance training does not seem to be an effective means for weight loss but is associated with numerous other health benefits including decreases in many chronic disease risk factors and increases in fat-free mass and decreases in fat mass."

Aufbau von fettfreier Masse und Abbau von Fett ist ja ein wünschenswerter Effekt. Gesundheitlich wie auch optisch. Das Gewicht allein ist kein allzu aussagefähiger Faktor. Körperzusammensetzung, Lebensstil (Bewegung, Rauchen, Stress) und Laborwerte sagen eindeutig mehr aus und das sollte alles in seiner Gesamtheit in eine Anamnese mit einfließen um Erkrankungsrisiken abschätzen zu können. Das kann natürlich nicht alles in eine Meta-Analyse wie diese hier einfließen weil eben nur ein Aspekt, die Gewichtsabnahme, betrachtet wird.

Man muss auch sehen wie ein Krafttraining ausgeführt wird. Ein Kraftausdauertraining hat andere Effekte als ein Maximalkraft- oder Hypertrophietraining. Auch auf den Energiestoffwechsel. Sei es die sofortige Wirkung inkl. Nachbrenneffekt, was sich für eine gewisse Zeit auf den Grundumsatz auswirkt (und auch für die Dauer des Trainings auf den Leistungsumsatz), oder die mehr oder minder große Zunahme an Muskelmasse, was sich auf lange Sicht auswirkt. Auch wenn die 21,6kcal pro kg erst einmal nach wenig klingen steigert es sich ja mit jedem Kilo. Bei 5kg sinds schon 104kcal pro Tag, 100kcal zuviel am Tag gegessen macht 5kg Fettmasse im Jahr 100kcal eingesparte dementsprechen 5kg Verlust. Zumindest rein theoretisch allein abhängig vom Grundumsatz.

Ausdauertraining wird meist länger ausgeführt und hat somit oft einen höheren Energieverbrauch im Sinne des Leistungsumsatzes zur Folge. Auch fallen Masseaufbau und die damit verbundenen Wassereinlagerungen im Muskel weg. Bei einer dazu eingehaltenen Diät kann ohne Muskelerhaltungstraining auch Muskelmasse verlorengehen. Das sind alles Gründe wieso der Gewichtsverlust signifikant höher ist.

Die Frage ist nun was jeder für sich erreichen will. Daraus ergibt sich dann der zu berschreitende Weg.

Grüsse

Maria
 
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