Fettverbrennung/ Puls/ Artikel

Ist alles eine Frage der Definition ... für mich ist der Nachbrenneffekt so sicher wie das Amen in der Kirche. Beschädigtes Gewebe muss ersetzt werden und Glykogenspeicher müssen wiederaufgefüllt werden.
 
Nachtrag zum "Nachbrenneffekt"
Am Beginn eines jeden Trainings geht der Körper ein Sauerstoffdefizit ein, bevor er sich auf die Belastung eingestellt hat. Es tritt eine zeitliche Verzögerung ein, bedingt durch
- Erweiterung der Blutgefäße
- Blutumverteilung in die arbeitende Muskulatur
- Vergrößerung des Herzminutenvolumens
- Vergrößerung des Atemminutenvolumens
Die Sauerstoffspeicher in der Muskelzelle sind zu gering, um den plötzlich eingetretenen Belastungswechsel zu kompensieren. Es dauert etwa fünf Minuten, bis sich der Körper darauf eingestellt hat.

Nach Belastungsende muss dieses am Anfang eingegangene Sauerstoffdefizit wieder abgebaut werden. Die Zeitdauer bis der Sauerstoffruheumsatz wieder erreicht ist, hängt von der Belastungshöhe ab. In der ersten schnellen Phase werden die Phosphatspeicher wieder aufgefüllt, in der zweiten Phase erfolgt der langsamere Laktatabbau. Er kann bis zu 60 Minuten dauern, abbhängig von der vorausgegangen Belastung.

Noch ein paar Links
EPOC (excess post exercise oxygen consumption) ident. mit "Nachbrenneffekt"
Firstbeat Technologies - EPOC as a Measure
http://www.firstbeat.fi/files/EPOC_white_paper.pdf
 
@Phoenix

Sorry, kann dazu nicht viel mehr sagen als ich gesagt habe. Ich denke die beim "Nachbrennen" freigesetzte Energie trägt zur Deckung des Grundumsatzes bei und ermöglicht so eine geringere Nahrungsaufnahme.

Als Beispiel verweise ich mal auf einen Thread aus meiner Anfangszeit:

Fitnesstag mit 800g Gewichtsverlust

Damals hatte ich selber einiges noch nicht kapiert, also halte mir nicht den Mist vor, den ich dort zum Teil geschrieben habe. :D

Es geht nur um den ersten Beitrag, da kannst du sehen wie wenig ich an einem intensiven Trainingstag essen mußte.

(Damals habe ich so ca. 23 kg abgenommen.)
 
@HansP: Erstmal Respekt bezüglich des erreichten Langzeiterfolges. Aber bist du sicher, dass die 800g, die du zitierst, reines Körperfett sind? Ich führe seit Monaten Buch über mein tägliches Gewicht und bei mir sind tägliche Schwankungen von bis zu 2,3kg zu beobachten. Allein die Schwankungen des Glykogens und des darin gebundenen Wassers können schon bis zu eineinhalb Kilo ausmachen. Oder ein ordentlicher Stuhlgang bzw. wenig Wasserzufuhr und ein Tag sieht auf dem Papier wesentlich erfolgreicher aus, als ein anderer, an dem man trotz tatsächlicher Fettreduktion augenscheinlich zugenommen hat, aber das nur, weil die drei vorgenannten Einflussfaktoren sich diesmal gegenteilig in die Waagschale werfen.
Wenn ich nach der Waage ginge, dann müsste ich mein Krafttraining aufgeben lassen und nur noch Ausdauer machen. Ich beobachte nämlich bei mir, dass ich an Ausdauertagen wesentlich mehr Gewicht verliere, als an Krafttagen. Aber ich weiß auch, woran das liegt. Das hat nichts damit zu tun, dass das Krafttraining nutzlos wäre. Sondern an einem Tag kommt die Wirkung beider Trainings zusammen, die erhöhte Zellregeneration einerseits und der Fett- bzw. Glykogenabbau andererseits.
Hmm mich würde interessieren, weshalb dann kurzes, intensives Training am wirkungsvollsten sein soll. Kurt hat es, wenn ich mich richtig erinnere, mit dem Nachbrenneffekt erklärt, der anscheinend doch relativ wenig zur Verbrauchserhöhung beiträgt.

Seltsam, entweder war alles nur eine subjektive Einbildung, aber ich habe erst durch intensive, kurze Trainingseinheiten wirklich die letzten Fettpölsterchen wegtrainiert bekommen.
Bezüglich der erhöhten Wirkungsweise eines intensiven Krafttrainings fallen mir alternativ zu einem Nechbrenneffekt noch weitere Erklärungsversuche ein.
Da wäre die bereits angesprochene Appetitlosigkeit, weil der Körper sich in einer Extremsituation glaubt, also prähistorische Flucht oder Jagd. Wenn ich am Abend noch intensiv trainiert habe, dann hielt diese Appetitlosigkeit noch so lange an, dass ich gelegentlich so kurz vor dem Schlafen gehen auch nix mehr futtern wollte. Man lässt also wegen der Appetitlosigkeit schon mal eine oder eine halbe Mahlzeit aus und erhöht so das Energiedefizit. Statt nach dem Training noch weiter zu verbrennen, isst man faktisch weniger und baut deshalb vermehrt Fett ab. Bei ruhigerem Training sieht das mit Botenstoffen vielleicht anders aus, weshalb der Körper sich nicht in einer Extremsituation interpretiert und dementsprechend hat man nach dem Training Hunger und Appetit.

Denkbar wäre auch ein langfristiger Effekt. Mit intensiverem Training, so kam es mir jedenfalls vor, werden Lunge und Kreislauf schneller leistungsfähig. Da gibt's so eine physikalische Größe, die wohl zur Beurteilung der Fitness herangezogen wird. Ich glaub es war das Leistungsgewicht, also wie viel Watt dein Körper pro kg Körpergewicht an der Schwelle zur anaeroben Energiebereitstellung leistet. Traininerst du nun mit Fettverbrennungspuls, setzt du bei zunächst geringfügig längerer Dauer die gleiche Energie um wie beim Cardiotraining. Wenn dabei aber, über einen längeren Zeitraum betrachtet, deine Leistung pro kg langsamer steigt als beim Cardiotraining, dann wirst du vielleicht immer länger trainieren müssen, um mit Fettverbrennungspuls die selbe Energie umzusetzen, die du mit einem stets gleich langen Cardiotraining mit konstant höherem Puls umsetzt. Ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich eine Erklärung sein kann, weil du ja ähnlich den unterschiedlichen Formen von Krafttraining ein anderes Leistungsniveau, nämlich den Lipolysebereich trainierst und in dem Bereich andererseits wahrscheinlich auch schneller leistungsfähig wirst, als jemand, der nur hochpulsig trainiert.

Das sind aber nur so Ideen, die mir da auf die Schnelle einfallen. Wie war das denn bei dir? Wie lange nach dem Training hast du denn nix gegessen? Hast du auch mal Mahlzeiten deswegen ausgelassen? Hattest du beim Fettverbrennungstraining mehr Appetit und Hungergefühl? Über welchen Zeitraum hast du mit Fettverbrennungspuls trainiert und wie lange hat ein Training gedauert bzw. über welchen Zeitraum und welche Dauer hast du anschließend Cardiotraining gemacht und die ausgebliebenen Fortschritte bei der Fettreduktion erreicht?
 
Also in der Zeit, in der ich am meisten abgenommen habe, war meine Ernährung nicht einmal abgestimmt. Ich habe ca. 10 Kilo abgenommen, was sich erst einmal nicht so viel anhört. Trotzdem, das ganze war in so ca. 8 Monaten geschafft. Zudem habe ich ordentlich Ausdauer dazu bekommen und auch (sichtbar) Muskelmasse zugelegt.

Dabei habe ich gefuttert, wie ein Schwein :D. Intuitiv viele Nudeln, Eiweiß und wenig Fett, habe aber noch keine Ahnung gehabt, warum ich das gemacht habe. Auch nach dem Training, habe ich sehr viel gegessen. Vor allem Nudeln. Man sollte ja auch, so viel ich weiß nach dem Training KH-reich essen, um die Glycogenspeicher zu füllen.

lg Johnny
 
Da wäre die bereits angesprochene Appetitlosigkeit, weil der Körper sich in einer Extremsituation glaubt, also prähistorische Flucht oder Jagd. Wenn ich am Abend noch intensiv trainiert habe, dann hielt diese Appetitlosigkeit noch so lange an
das ist genau das gefühl, dass ich nach hochintensiver ausdauerbelastung habe.

aber nochmal zum streit über den begriff wissenschaftlich. es gibt ja auch empirische beweise, die oft im widerspruch zu dem stehen, was man (bis heute) stoffwechselphysiologisch nachweisen kann.

beispiel 1) von 1976-1980 hatten alle studiobesucher bei uns nach der (fast) gleichen methode BB gemacht. egal ob dünne, dicke, normale hatten sie nach zwei jahren auch (fast) die gleichen messbaren erfolge. (bsps. maximalkraft im verhältnis zum körpergewicht / maximale wiederholungszahl mit körpergewicht).
beispiel 2) von 1978-1982 konnte ich erleben, dass ein boxtrainer sehr unterschiedliche (alter / statur) boxer gewicht abnehmen liess. alle mit der gleichen trainingsmethode hinischtlich dauer / intensität und gleichem (FAST) erfolg.

beide beispiele sind wiederholbar und vorhersagbar. ebenso ist der zufall ausgeschlossen, da in anderen studios und boxvereinen (also methoden ) die ergebnisse auch anders waren. die wissenschaftlichen kriterien sind also vorhanden.
man muss nicht alle stoffwechselprozesse bis ins letze atom oder ion kennen,
obwohl es natürlich super ist, wenn man dies in einklang mit erfahrung bringen kann.
 
@HansP: Erstmal Respekt bezüglich des erreichten Langzeiterfolges. Aber bist du sicher, dass die 800g, die du zitierst, reines Körperfett sind? Ich führe seit Monaten Buch über mein tägliches Gewicht und bei mir sind tägliche Schwankungen von bis zu 2,3kg zu beobachten.

Ja, wie ich schon sagte: Leg mich nicht fest auf das was ich damals so geschrieben habe. :D Es gibt sicher bessere Methoden zu berechnen, was man im Sport verbraucht hat, als nach dem Gewicht zu gehen.

Ich habe damals sicher auch durch zu sparsame Ernährung teils den Erfolg beim Muskelaufbau verzögert.
 
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