Europäische Initiative gegen Übergewicht

kurt1

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Europäische Initiative nimmt Übergewicht in Angriff

Ausbildungsprogramme für medizinisches Personal


Helsinki (pte, 30. Mai 2003 10:38) -

Medizin-Experten haben heute, Freitag, auf einer Konferenz in Helsinki eine umfassende Initiative gestartet. Im Zentrum der Initiative steht die Schulung von medizinischem Personal zum Thema Übergewicht in ganz Europa. Mediziner sind dem Problem und der Behandlung der Patienten nicht gewachsen, so die Initiatoren. In einigen Ländern Europas hat sich die Zahl der Übergewichtigen in den vergangenen Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem, denn bedingt durch das Übergewicht steigt das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfall, Diabetes und bestimmte Krebsarten.

Die Initiatoren des neuen Übergewichts-Programms sind die "International Obesity TaskForce (IOTF)" http://www.iotf.org und die European Association for the Study of Obesity (EASO) http://www.iotf.org/oonet/easo. Ihr so genanntes SCOPE(Specialist Certification of Obesity Professional in Europe)-Schema wird Übergewichts-Experten in Europa erfassen und Ärzten, Krankenschwestern sowie Pharmazeuten Trainingsprogramme anbieten, um die Behandlung von übergewichtigen Patienten zu verbessern. "In ganz Europa suchen Patienten Hilfe. Sie wurden übergangen, da Ärzte in Europa nicht wissen, wie sie das Problem Übergewicht in Angriff sollen", erklärte IOTF-Vorsitzender Philip James. Aus diesem Grund habe man radikal einen neuen Schritt gesetzt, so James im Rahmen der Konferenz. http://www.iotf.org/media/scoperelease.htm

Den Experten zufolge besteht das Ausbildungsdefizit in ganz Europa. Laut einer Untersuchung in 24 europäischen Ländern kommt in einigen Staaten auf 16 Mio. Menschen nur ein Übergewichts-Spezialist. Das SCOPE-Netzwerk wird einerseits praktischen Allgemeinmedizinern und Krankenpersonal eine Online-Ausbildung bieten, um ihr Wissen in puncto Übergewicht zu verbessern und Patienten bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen. Andererseits soll ein Ärzteteam mit einer Spezial-Ausbildung für Übergewicht mit einem Bildungsnetzwerk dafür sorgen, dass dieses Wissen anderen Spezialisten zukommt. Allgemeinmediziner und jene, die sich durch fortlaufende Ausbildungskurse qualifizieren, können sich als "Mitglieder" registrieren lassen. Zudem ist ein weiterer "Rang" in der Pipeline, im Zuge dessen Pharmazeuten und andere Paramediziner eine "beratende" Funktion ausüben können.

Das erste Pilotprogramm zu Schulung von Hausärzten in Sachen Übergewicht wird morgen, Samstag, im Rahmen des 12. Europäischen Kongresses für Übergewicht in Helsinki abgehalten. Rund 1.700 Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Forscher werden daran teilnehmen. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Sandra Standhartinger,
email: standhartinger@pressetext.at,
Tel. +43-1-81140-313
 
Schon einmal ein wichtiger Schritt!

Es wird, hab ich so den Eindruck, höchste Zeit, Adipositas nicht mehr nur als "Kavaliersdelikt" zu betrachten, sondern als einen Risikofaktor, der nicht zu unterschätzen ist!
Aber weisst Du, was mir fehlt?
Auch Adipositas hat, wie Anorexia Nervosa und Bulimie, sehr oft psychische Hintergründe. Während bei den beiden anderen ES Psychotherapie zur Standardbehandlung gehört, wird das bei der Adipositas vernachlässigt. Ok, die psychischen Ursachen sind möglicherweise nicht ganz so dramatisch, aber Gewichtsreduktion ausschliesslich auf zwei Säulen (Ernährung und Bewegung) zu stützen, kann zu wenig sein, um einen nachhaltigen Erfolg zu bewirken.
Die online-Ausbildung könnte ruhig noch anderen Personenkreisen zugänglich gemacht werden, nicht nur Allgemeinmedizinern und Krankenschwestern, sondern auch Personen, die im Präventivbereich tätig sind oder sich im Grenzbereich zwischen Prävention und Therapie bewegen und natürlich auch Psychotheraputen!

LG
Meni
 
psycho ist meiner meinung nach...

...sogar der hauptgrund und in seiner versteckten form, wie beim übergewicht, sogar noch komplizierter zu therapiern... meistens reicht es, über bewegung und gesunde schmakhafte kost den lebenswandel zu bewirken, aber letztenendes fällt man mit diesen methoden nur von hinten ins haus hinein... für mich ist die psychologische seite die wichtigste, denn bei normaler ernährung und ausgefülltem tagesablauf und nicht der störung, unter stress essen zu müssen ,wäre wohl niemad wirklich dick...

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Re: psycho ist meiner meinung nach...

.....auf jeden Fall stärker und "widerspenstiger" als der "Kopf", ich hab´s schon gesagt, es muss gar nicht dramatisch sein, manchmal hat unser Unbewußtes Listen und Tricks im Umgang mit Situationen entwickelt, die sich auf einer Seite einmal bewährt haben; Bewährtes wendet man natürlich immer wieder an und dann kommt ganz einfach "Übergewicht" raus. Das Unbewußte zieht Bilanz und nimmt für irgendeinen positiven Effekt halt die Nebenwikrung "Übergewichtig" in Kauf. Und probiert erst gar nicht weiter, ob´s noch Alternativen gibt. Ist doch reichlich menschlich, oder :)?
Es ist oft halb so wild und manchmal wirklich erheiternd, tut auch oft nicht sonderlich weh oder so, aber viele Menschen haben halt noch immer das grosse Schaudern vor dem unheimlichen, nicht fass- und messbaren Wabersack "Unbewusstes" - Schmarrn! Absoluter Schmarrn!!!

Es ist sicher eine sehr hilfreiche Sache, den Menschen in "Soziales", "Körperliches" und "psychisches" zu unterteilen, aber es ist ein Hilfskonstrukt. So, als würde man einmal VOR, HINTER und NEBEN jemanden stehen, nur ein jeweils anderer Blickwinkel. Aber der Mensch ist ein unteilbares Ganzes, also dürfen wir nie vergessen, ihn wieder "zusammenzusetzen". Und so lassen sich auch viele große und kleine Probleme viel einfacher lösen, wenn man sie von allen Seiten in die Zwicke nimmt.

Ausblidungsmäßig ist das aber von Einzelpersonen NIE zu lernen, nicht in 300 Jahren *seufz*

LG
Meni
 
Begrüßenswert

Es reicht halt nicht aus, dem Patienten zu sagen: "Abnehmen, nicht rauchen, Sport treiben und Alkohol meiden, der Rest kommt von selbst." Dafür brauche ich nicht 3 Stunden im Wartezimmer zu sitzen....
 
Frei nach dem Motto

lieber Gerd,

"Gesagt ist noch lange nicht gehört!", "Gehört ist noch lange nicht verstanden!", "Verstanden ist noch lange nicht einverstanden!" und "Einverstanden ist noch lange nicht Verhalten geändert!"

Aber für Aufklärungsarbeit hat der Arzt erstens keine Zeit, da muß halt der Patient bei sich selbst anfangen und sich vielleicht mal über gewisse Zusammenhänge schlau machen, und zum andern bekommt er es (noch nicht) bezahlt!!

Vielleicht könnte man ja auch ein alternatives Gesundheitsberatungsbüro eröffnen, und dort auch die (zukünftige) Fitness-com Wohlfühlfibel sowie unsere Dr. Pister L-Carnitin Wundersalbe vertreiben!:)

Gruß Rainer
 
Re: Frei nach dem Motto

Lieber Rainer, ich denke, daß die "kranken"Kassen (man achte auf das Wortspiel) zukünftig in diesem Bereich mehr an Präventivmaßnahmen anbieten sollten. Mittel- und langfristig ließen sich damit Folgererkrankungen und die damit verbundenen Kosten vermeiden. Wann ich zuletzt krank"gefeiert" habe? Kann ich nicht sagen, zum Glück.
 
Eine "Präventivmaßnahme"

lieber Gerd,

wäre doch auch die finanzielle Unterstützung einer "kranken" Kasse bei der Herausgabe der von Kurt und Thomas geplanten "Fitness-com Wohlfühlfibel gegen hartnäckige Mythen in Sport und Training".:winke:

Gruß Rainer
 
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