Schwindel bei langen Trainingseinheiten

karina1

New member
Hallo Leutchen

Ich habe folgendes Problem:
Bei langen Trainingseinheiten wird mir trotz viel Trinken und auch Nahrungsaufnahme plötzlich schwindlig. Da ich Angst habe umzukippen (ist leider schon mehr als einmal vorgekommen), muss ich dann anhalten und etwas wirklich Deftiges essen und mich sogar manchmal hinlegen. Das ist mir auch letzte Woche wieder im Trainingslager passiert. Ich habe auf eine 7-stündigen Radausfahrt flaschenweise Gatorade (selbst angerührtes) und Mineralwasser getrunken und viele Riegel, Bananen und Brot gegessen, dennoch wurde mir beim (lockeren!!) Fahren schwindlig und ich musste notfallmässig anhalten. Alle anderen haben viel weniger gegessen und hatten keine solchen Probleme.
Im Sommer möchte ich eigentlich wieder einen Ironman machen, doch habe ich Angst davor. Was soll ich denn noch zu mir nehmen. Ich kann doch nicht tellerweise Spaghetti einpacken und ganze Pizzas.... ;o)))
Hat mir jemand Ernährungstipps? Stimmt etwas mit meinem Stoffwechsel nicht?
Wäre froh um jede Hilfe (der Wettkampf ist im Juli - und bis dahin möcht ich's im Griff haben, sonst starte ich nicht).

Grüssle, Karina.
 
hallo karina,
wenn du wirklich ausreichend flüssigkeit und energie zuführst und somit eine dehydratation und eine hypoglykämie auszuschließen sind, sind deine schwindelbeschwerden ungewöhnlich und nicht "aus der ferne" erklärbar.
lg, kurt
 
Hallo Kurt

Danke für Deine Antwort - auch wenn sie mir nicht gerade weiter hilft. Wie kann ich denn sicher sein, dass es keine Hypoglykämie ist? Ich kann Dir da mal ein Beispiel geben: Nach ausgiebigstem Frühstücksbüffet im Hotel sind wir losgeradelt - 4 Stunden relativ locker mit einmal 5 Minuten Pause. Während der Fahrt habe ich 2 Liter Gatorade getrunken und 2 Riegel und eine Banane gegessen (einige andere haben in der ganzen Zeit gar nichts gegessen). Der Schwindel kam bei dieser Fahrt nach 3 Stunden auf, legte sich dann aber wieder etwas..... Kommt hier eine HYpoglykämie oder eine Dehydrierung in Frage? Falls ja, was soll ich denn anders machen? Falls nein, was soll ich denn genau abklären? Kann dies gefährlich sein (abgesehen vom Sturz mit dem Rad bei einer Ohnmacht)?

Grüssle uns Dank, Karina.
 
hallo karina,
eine hypoglykämie schließe ich aus, da du ja regelmäßig KH zuführst. ein BZ-abfall im sinne eines "hungerastes" passiert erst dann, wenn das leberglykogen depletiert ist. und das tritt nur dann ein, wenn längere zeit keine KH zugeführt werden.
da kann ich mir eher noch eine dehydratation vorstellen, v.a. wenn es heiß ist und du viel schwitzt. dann können 2 l in 4 stunden schon zuwenig sein. versuch mal etwas mehr salz zuzuführen (wieviel natrium enthält dein gatorade? vielleicht verdünnst du es zu sehr).
ist der schwindel ein schwankschwindel oder ein drehschwindel? liegst du ständig auf dem triathlonlenker? wie tief? es könnte eine überstreckung der HWS mit kompression der wirbelarterien eine rolle spielen. es ist allerdings ungewöhnlich, dass der schwindel nach 3 std akut auftritt. worauf führst du die besserung des schwindels zurück? andere sitzposition (aufrechter)? trinken? essen?
lg, kurt
 
Lieber Kurt

Danke, dass Du mir nochmals geantwortet hast. Ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten:

Den Schwindel krieg ich nicht bloss auf dem Velo (ich liege da im Training auch selten auf dem Triathlonlenker, da ich dann meist in der Gruppe fahre und die Männer im Wind strampeln lasse), sondern z.B. auch bei längerem Joggen oder auf Skitouren. Es ist nicht bloss ein Schwindel, es ist so ein allgemeines Schwächegefühl: Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen, Zittrige Beine, Gereiztheit und manchmal auch Übelkeit.
Meistens geht es dann wieder weg, wenn ich was rechtes gegessen habe. Manchmal fühl ich mich dann aber noch eine ganze Weile so, einfach dann nicht mehr soooo schlimm. Ich konnte aber auch schon längere Wettkämpfe unbeschadet überstehen (z.B. Jungfraumarathon in 4.5 Stunden), oder dann reicht schon wieder eine radeinheit von 70 Kilometern....

Mein Getränk pro 100 ml:

Kohlenhydrate 6 g
Natrium 41 mg
Kalium 11,7 mg
Chlorid 39 mg
Magnesium 5 mg

Ist das OK, oder soll ich noch Salz zuführen?
Ich musste nach einem Wettkampf auch schon notfallmässig ins Spital wegen Hyponaträmie. Nach 2 Infusionen mit Natriumlösung war der Natriumwert im Blut immer noch erst bei 123. Kann es sein, dass es jedes mal ein Problem mit dem Natrium ist, einfach (zum guten Glück) nicht jedes mal so schlimm?

Grüssle, karina.
 
hallo karina,
die symptome, die du schilderst, klingen nach einem BZ-spiegelabfall. vielleicht depletierst du doch dein leberglykogen? die ursache einer derart ausgeprägten hyponatriämie ist für mich jedoch unklar, sowas hab ich nicht mal beim RAAM gesehen! wie hoch ist dein serum-natrium im "normalzustand"?
meine empfehlung: trink dein getränk um 30-50% konzentrierter, dann hast du ca. 80-90g KH und ca. 500-600mg Na je liter. trink in regelmäßigen abständen davon, mindestens 500ml pro stunde (besser noch mehr, ideal wäre 1 liter/std). du kannst auch noch zusätzlich etwas kochsalz zufügen. führe energie in erster linie in flüssiger form zu und weniger in fester (mit ausreichender flüssigkeitszufuhr sollte das gewährleistet sein).
siehe auch den artikel "trinken im sport" auf meiner homepage.
alles gute, kurt
 
vielleicht ist die...

...leber kaputt (speichert zu wenig glycogen)? oder irgend ein regelmechanismus für den blutzuckerspiegel klappt nicht bzw. ist gestört...

ps: wollt ich nur mal so einwerfen... wie hat schelok holmes mal gesagt, wenn alles mögliche ausgeschlossen ist, dann muss im unmöglichen die lösung liegen :winke: oder so ähnlich *g*

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
wäre die Leber "kaputt"...

...würde karinas ausdauerleistungsfähigkeit anders aussehen, meinst du nicht auch? auch die BZ-regulation ist mit sicherheit normal.
gruß, kurt

p.s.: meisterdetektivarbeit gilt nicht für die physiologie :winke:
 
Hallo Kurt

Danke. Also, ich werde das mit der höheren Konzentration mal versuchen. Bin gespannt, ob es was bringt. Wenn nicht, werde ich wohl keine langen Wettkämpfe mehr machen.

Insbesondere das Hyponatriämie-Elebnis war schon sehr beängstigend. Immer wenn ich bei Bewusstsein war, sah ich die ernsten Gesichter rund um mich und ich dachte, ich müsse sterben, die restliche Zeit über dachte ich gar nichts mehr. So was möchte ich NIE MEHR erleben. Ausser dem tiefen Natriumwert war damals auch ein sehr hoher Wert an Leukozyten auffällig. Als ich wieder in der Schweiz war, checkte ich das Serumnatrium nochmals zur Kontrolle. Den Wert weiss ich nicht, der Arzt meinte nur, dass alles wieder im grünen Bereich sei.

Nochmals vielen Dank für Deine Tipps. Werde mich in ein paar Wochen wieder melden, und Dir mitteilen, ob's was gebracht hat.

Grüssle, Karina.
 
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