Artikel: Laufschuhe

Hi Ekkehard,

hübscher Artikel. Anbei ein paar bescheidene Überlegungen meinerseits:

Gehen Sie möglichst nicht vormittags ins Ladengeschäft, Ihre Füße
schwellen während des Tages ebenso an wie beim Sport. Außerhalb
der Stoßzeiten kann sich ein Berater mehr Zeit für Sie nehmen.


Mmm, das ist leider ein kleiner Widerspruch in sich - morgens sind die Läden nunmal leer und die Verkäufer gelangweilt. "Zur Not" also besser morgens erst laufen und dann kaufen - dann haben die Füsse schon die richtigen Dimensionen.:winke:


Nehmen Sie abgelaufene Schuhe mit, ein geübter Verkäufer kann so
Ihre Abrollbewegung erkennen.


Schön und gut, aber fast noch schwieriger als die Analyse der Abrollbewegung ist diejenige, ob man einen wirklich geübten Verkäufer vor sich hat. Ein Hinweis auf einen beliebten Verkäuferfehler könnte nicht schaden, in dem Sinne, wie er kürzlich von den üblichen Verdächtigen auf www.lauftreff.de diskutiert wurde (zitiere, weil ich`s nicht schöner sagen könnte, aber oft das gleiche erlebt habe, RolandB aus www.lauftreff.de: "In so manchem Verkaufsgespräch(wo ich immer gerne Mäuschen spiele) wurde Läufern nur aufgrund abgelaufener Außenränder ein Anti-Supinations-Schuh empfohlen."

Fragen Sie nach, wie lange ein Umtausch möglich ist,
falls der Schuh doch nicht passen sollte. Ein seriöses Geschäft
bietet diesen Service.


Vielleicht sollte im Artikel ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass ein seriöses Geschäft die Schuhe in getragenem Zustand (die Fairness des Käufers gebietet es natürlich, mit den neuen Schuhen nicht gerade Schlammschlachten zu machen oder auf Schmiergelpapier zu laufen) innerhalb einer angemessenen Frist zurücknehmen sollte.

Gruß

Tabea
 
Hallo Tabea,

danke fürs Feedback.

Ein Ausweg aus dem "Zeit-Dilemma" könnte eine späte Mittagspause sein, vor allem aber waren Samstag und Do/Fr-Nachmittag mit den Stoßzeiten gemeint. Mo-Mi ist doch weniger los. Wer einen Super-Verkäufer kennt, kann ja auch einen Termin ausmachen :winke: ...

Welche Fragen ein IMHO kompetenter Verkäufer stellen sollte, habe ich doch in dem Absatz vorher beschrieben. Durch dieses Raster fallen schon einige ...

Mit den möglichen oder auch nur häufigsten Beratungsfehlern ließe sich vermutlich eine eigene HP füllen :winke:, als "Vorbeugung" gegen den von dir erwähnten Fehler habe ich ja die Abschnitte "Warum gibt es unterschiedliche Laufschuhe?" und "Wie wirken sich diese Unterschiede auf die Abrollbewegung aus? " geschrieben, so kann jeder ein wenig Selbst-Diagnose betreiben.

Gruß

Ekkehard
 
weiterführende Links:

Das meistbesuchte Forum: Laufschuhe werden unter "Ausrüstung" diskutiert.



Den erwähnten "Selbsttest" kann man machen, ebenso über , dort im Archiv nach den Begriffen "Laufschuh Berater" oder "Laufschuh Finder" suchen. Außer dem Test gibt es dort auch gute Artikel zum Thema Laufschuhe und Laufen.

Die "neueren Forschungsergebnisse" kann man in der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin" 1/2003 nachlesen oder unter
Gruß

Ekkehard
 
Leidensbericht...

Ich hab mir Anfang Januar unter "fachkundiger" Beratung (leider gab's den Artikel hier noch nicht) mit Laufbandtest usw. neue Laufschuhe zulegt (Adidas Supernova). Leider hatte ich meine alten Schuhe nicht dabei. Die Schlappen liefen sich auch ganz gut bis zu meinem ersten längeren Lauf, so ca. 20 km.
Da begann mir bereits während des Laufs das linke Hüftgelenk zu schmerzen. Auch die Knieaussenseite tat ein bisschen weh, das verschwand aber wieder.
Seitdem beginnt aber bei jedem Lauf der länger als so 6 km ist das Spiel von vorne, am schlimmsten eben die Hüfte. Ist das Hüftgelenk überhaupt beim Laufen gefährdet?
Auf jeden Fall fiel mir dann auf, dass wenn ich auf einem Untergrund laufe, der leicht das links hin abfällt, z.B. wie meist die linke Strassenseite, die Schmerzen in der Hüfte nachlassen.
Da ich die Probleme mit meinen alten Schuhen nicht hatte, untersuchte ich jetzt meine neuen genauer. An der Aussenseite der Ferse ist da an der Sohle so ein abgesetzter Bereich, ich vermute das ist die Dämpfung für die Pronation, der ist wie die Knautschzone beim Auto bei meinem Schuh eingedrückt und "ausgeleiert". Ich machte jetzt bei meinem ganz neuen Schuh (gekauft vor drei Tagen) einen direkten Vergleichstest auf dem Laufband und siehe da: bei meinen alten Schuhen (die mit der kaputten Ferse) "knicke" ich leicht nach hinten weg und ich vermute das verursacht mir die Schmerzen. Darf das sein, dass nach zwei Monaten (3 - 4 mal die Woche und ca. 30 - 40 km, Läufer wiegt 85 kg) der Schuh hinüber ist? Oder kann es sein, dass der Schuh einfach nicht für meinen Laufstil geeignet ist?
Mal schauen ob ich den Supernova über Garantie umtauschen kann.

Liebe Grüsse,
Robert
 
welche Supernova?

Supernova bezeichnet bei adidas eine bestimmte Passform, diese wird als Neutralschuh (S. Cushion), Stabilschuh (S. Control), Winterschuh und Trailschuh gebaut! Schau mal auf die Einlegesohle, ob du dort noch (kleine Schritfgröße) "Control" oder "Cushion" entdecken kannst.

An der Außenseite der Ferse sind keine Pronationsstützen, wenn, dann innen! Ein S. Control hat (je nach Design) außen eine rein weiße EVA-Sohle (Kunststoffschaum) und einen farblich abgesetzten Bereich (vermutlich hältst du das für die Stütze, hat aber damit nichts zu tun) und innen eine weiß-grau gemusterte, härtere (kann man fühlen, wenn man draufdrückt). Ein S. Cushion ist innen ganz weiß.


Auch den currex-Test (siehe "weiterführende Links") solltest du mal machen!

Was hast du denn für einen "ganz neuen" Schuh?

Die nur einseitigen und am "Hang" nachlassenden Beschwerden könnten allerdings eher auf eine Beinlängen-Differenz hinweisen als auf ungeeignete Schuhe. Ab zum Orthopäden und abklären lassen, ein einfacher Silikon-Fersenkeil kann das ausgleichen.

Gruß

chianti
 
Re: welche Supernova?

Merci für deine Hilfe, Termin beim Orthopäden ist bereits vereinbart, schon allein wegen meiner Angst vor bleibenden Schäden.
Die Supernova ist ein "Control". Finde es trotzdem komisch, dass der bereits "hinüber" ist.
Mein "neuester" Schuh ist ein Asics GT 2080. Ich tu mir bei diesem Schuh leichter mit dem Abrollen.

Grüsse, Robert
 
ob der "hinüber" ist ...

... kan man objektiv nur mit einer Dämpfungs- und Druckverteilungsmessung feststellen! Das Laufgefühl kann durchaus in die Irre führen. Du kannst ja mal im Forum von lauftreff.de oder laufschuhkauf.de nachfragen, welche Test und Messungen Andere haben machen lassen, um Felstellungen festzustellen.

Gruß

chianti
 
Soweit ich als angehender Jurist (erst drittes Semester :winke:) das schon beurteilen kann, müsste aus rechtlicher Sicht JEDES Geschäft nach einer falschen/schlechten Beratung dazu verpflichtet sein, diese mangelhaften Schuhe zurückzunehmen und den Kaufpreis zurückzuzahlen. Der Verkäufer kann lediglich wegen der "Abnutzungen" den Preis reduzieren, das wird meistens errechnet anhand der erwarteten Lebensdauer der Schuhe und des Preises.
Bsp.:
Schuhe kosteten 100€, sollten ca. 2 Jahre halten.
Nach 2 Monaten tritt Käufer zurück---> Rückgewähr der erlangten Sachen (§346 BGB), also Rückgabe der Schuhe.
Wenn man 100€ durch 24 Monate dividiert, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Schuh pro Monat ca. 4,15€ kostet. ---> Verkäufer zahlt im Endeffekt ca. 91,70€ statt 100€ zurück.

Dass die Schuhe getragen sind, also zum bestimmungsgemässen Gebrauch verwendet wurden, ist KEIN Hinderungsgrund!!!

Vielleicht interessierts ja jemanden :)....

LG,

Felix

 
Viel Spaß bei DER Beweisführung!

Wenn man sich anschaut, wie schwer es schon bei Bankgeschäften - bei denen es um klar nachweisbare Beträge und Zahlen geht - ist, eine Falschberatung zu belegen, ist es faktisch aussichtlos, eine falsche Beratung beim Laufschuhkauf nachzuweisen.

Im "Notfall" könnte sich der Verkäufer sogar auf ein Zitat aus dem brandaktuellen Pronations-Artikel (s. mein Posting "ergänzende Links") berufen:

"Das letzendliche Ziel, eine Reduktion der Pronationsbewegung durch gezielte Interventionen am Schuhdesign zu erreichen, konnte demnach nicht verwirklicht werden."

Von zugesicherten Eigenschaften kann bei Laufschuhen also nicht die Rede sein, was bestimmte Eignungen angeht - und damit ist jeder Verkäufer aus dem Schneider!

Aber du kannst ja mal in der Vorlesung danach fragen, wäre interessant, was ein Prof dazu meint ...

Gruß

chianti
 
Hab die Supernova reklamiert...

..und die schicken ihn zu Adidas ein. Vermute mal die machen genau die von dir angesprochenen Messungen. Egal wie das ganze ausgeht, habe ich dann zumindest zwei Paar Laufschuhe, was ja nur von Vorteil sein kann.
Ich denke mal, dass ich auch an meinem Laufstil noch feilen muss (ich schlage bei höherem Tempo viel zu hart mit der Ferse auf), v.a. der Artikel, den Kurt vor längerer Zeit mal reinstellte, hilft mir sehr dabei. Evtl. kann mir auch der Sportarzt helfen.

Danke nochmal,
Robert
 
melde dich dioch mal wieder ...

... wenn der Orthopäde etwas gefunden hat, vor allem interessiert mich, ob die Beine gleich lang sind :winke:

Gruß

chianti
 
Tipp: "triathlon" Heft 4/03 !!!

Matthias Marquardt hat zwar öfters provokant formuliert und IMHO das Vorfußlaufen manchmal etwas zu unkritisch empfohlen, aber in der aktuellen Ausgabe von "triathlon" (4/03), die noch bis 22.04. erhältlich ist, hat er ein Meisterstück abgeliefert: drei Seiten Ratgeber über den Laufschuhkauf auf dem topaktuellen Stand der Forschung. Etwas Besseres habe ich noch nie gelesen - die differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Vorfußdämpfungen mit ihrer Eignung für Spreizfüßer soll nur als Sahnehäubchen erwähnt werden! Unbedingte Pflichtlektüre für alle Laufschuhverkäufer ... und Käufer!

Weil das noch nicht reicht, werden auf den folgenden Seiten 26 aktuelle Laufschuhe vorgestellt und detailliert beschrieben bis hin zur Torsionssteifigkeit, und zwar:

Adidas Supernova Control, Supernova Competition, Response Competition
Asics GT 2080, DS Trainer VIII, Cumulus IV, Tiger
Brooks Adrenaline GTS 4, Burn
Diadora Mythos 280 DA
Fila FGT 1000, Flow
New Balance 770M, 751M, 731M
Nike Skylon, Pegasus 2002, Triax TC II
Puma Extol II, Peerless II, Prompt II
Reebok Premier Road DMX, Premier Lite
Rykä Sole Ride
Saucony Grid Azura I, Grid Trigon

... da bin ich auf den fürs nächste fitforfun-Heft (ab 10.4.) angekündigten Laufschuhtest mal gespannt und wie groß der Kontrast sein kann ... *ggg*

Zusammen mit fundierten Artikeln über das Schienbeinkantensyndrom (Shin Splints / Periostitis tibiae) - ebenfalls von M.M., Eisenmangel, Leistungsdiagnostik und Ernährung beim Training ein kaum zu schlagender Nutzwert für € 3,50 - darum: Kaufbefehl!

Gruß

chianti
 
Die Beine sind...

...nicht gleich lang. Der Orthopäde meinte, eine gewisse Beinlängendifferenz sei normal, nur bei mir ist halt die Schwelle überschritten. Er hat mich "untenrum" (Hüftgelenk und Lendenwirbelsäule) geröngt. Da ich mal ein ganz erhebliches Übergewicht hatte, habe ich nun natürlich Angst, dass vielleicht die Gelenke geschädigt sind.
Nun habe ich Einlagen mit einem dicken "Knubbel" in der Mitte, habe am Wochenende vorsichtig wieder einen 16km-Lauf probiert und die Beschwerden sind anscheinend tatsächlich weg!
Meine Supernovae wurden zu Adidas eingeschickt und die haben das mittlerweile tatsächlich als Gewährleistungsfall anerkannt. Waren anscheinend doch "hinüber".

Grüsse,
Robert
 
Der "Knubbel" in der Mitte...

...soll dein quergewölbe unterstützen, nehme ich an. hattest du mal schmerzen in diesem bereich? dann könnte es sich um eine metatarsalgie handeln (siehe meine postings zu diesem stichwort bzw. zu "morbus morton" im archiv)
gruß, kurt
 
Schön zu hören,

dass sich "alles" so in Wohlgefallen auflöst ...

Wenn du mit neuen Einlagen gleich 17km beschwerdefrei laufen kannst, kannst du dich wirklich glücklich schätzen - ich habe in Lauf-Foren schon ganz andere Stories gelesen.

Das Beste, was du für den Gelenkknorpel machen kannst, ist Laufen: dadurch wird er wie ein Schwamm bei jedem Schritt gequetscht und so können beim "Wiederansaugen" die notwendigen Nährstoffe hinkommen!

Gruß

chianti
 
Re: Kombination Einlage - Laufschuhe

Hallo 12run,

1. ja, das stimmt normalerweise und vor allem dann, wenn der Ortopädieschuhmacher das sagt!
2. einen mit möglichst flacher Ferse, also "Absatzhöhe". Ein in dieser Hinsicht sehr guter Test, der diesen Aspekt berücksichtigt (im Gegensatz zu vielen anderen) ist in der aktuellen "Triathlon" 4/03ein sehr gute Seite zur Übersicht (Rubrik Test), allerdongs ohne das Thema "flache Ferse".

Gruß

Ekkehard
 
Re: Kombination Einlage - Laufschuhe

Bei Greif ist "einlagengeeignet" meist ein Schuh mit geradem Leisten, so dass die Einlagen auch Platz haben.

Allerdings sollten die Einlagen IMHO auf einen bestimmten Schuh gefertigt werden, so dass Einlage plus Schuh eine optimale Druckverteilung ergeben. Daher sind am ehesten flach gebaute, neutrale Schuhe geeignet. Insofern wären laut "triathlon"-Heft 4/03 der Brooks Burn (ca. 100€), der Fila Flow (ca. 100€), Nike Air Skylon (ca. 100€) und Triax TCII (ca. 100€), Diadora Mythos (ca. 110€), NB 731 (ca. 90€) und Puma Prompt II (ca. 90€), evtl. auch adidas Response Competition (schlecht im Gelände, ca. 90€) und Saucony Grid Trigon (ca. 118€) oder der Asics Gel DS Trainer VIII (wenig Stütze, ca. 140€) geeignet. Andere Schuhtests behandeln das Thema Zwischensohlendicke leider immer noch stiefmütterlich, trotzdem kannst du auch mal im Forum von nachfragen.

Gruß

Ekkehard
 
nicht dir antworten, sondern Carsten!

der im allgemeinen forum auf deine stellungnahme wartet, die ich ihm versprochen habe:winke:
gruß, kurt
 
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