Muskelmasse = Kraft?

micrei

New member
Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, was Kraft eigentlich ausmacht (welche Faktoren bestimmen die Maximalkraft).


Im Fitnessstudio mache ich immer wieder die Beobachtung, dass Leute mit recht geringer Muskelmasse oft mehr Gewicht (beim Bankdrücken, Beincurls, Bizespcurls etc.) schaffen, als deutlich muskulösere Typen.

Da geht z.B. ein junger Kerl bei mir ins Studio (so. ca 1,75, 65 kg) der zwar gut definiert ist, aber dessen Arme recht unspektakulär sind (sicher nicht mehr als 32cm Bizepsumfang) und der beim Bankdrücken 60kg Scheiben an die Langhantelstange gehängt hat (also mit Stange ca. 80 kg Gewicht) und das locker drückt. Andere mit größer Brust und mehr Muskelmasse an den Armen schaffen bei 60kg Gesamtgewicht gerade mal zitternd ein paar Wiederholungen.

Oder beim Beintraining packt so ein ca. 13-14jähriger mit wirklich dünnen Beinchen bei der schrägen Beinpresse 80kg Scheiben drauf und macht damit seine Wiederholungen und nimmt für Oberschenkelcurls 50kg Gewicht, wo andere mit deutlich kräftiger aussehende Beinen (und mehr Muskelmasse) bei Oberschenkelcurls mit 30kg schon ihre Probleme bekommen.

Daher die Frage, was ist für Kraft eigentlich entscheidend? Wieso kann so mancher "Hänfling" deutlich mehr Gewicht stemmen/bewegen als andere mit mehr (und ebenfalls gut definierter) Muskelmasse?

Grüße
Michael
 
Such mal im Archiv danach. Da sollte schon einiges zu stehen.

Kraft korreliert zwar mit der Masse, aber es gibt noch weiter Faktoren, die die Kraft bestimmen.
 
Die Kraft ist von vielen Faktoren abhängig: Vom Muskelquerschnitt (dickere Muskeln bringen tatsächlich mehr Kraft), der intra- und intermuskulären Koordination, Hebelverhältnissen, Technik...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kraft ist von vielen Faktoren abhängig: Vom Muskelquerschnitt (dickere Muskeln bringen tatsächlich mehr Kraft), der intra- und intermuskulären Koordination, Hebelverhältnissen, Technik...

Der gestrige WK hat es wiedermal deutlich gezeigt. Muskelberge bedeuten nicht zwangsläufig mehr Kraft. Im Gegenteil, die Badehosenbodybuilder bewegen oft weniger an Gewicht als ein ein wesentlich leichterer Kraftsportler. Warum? Weil die intramuskuläre Koordination (das zusammenspiel zw. Nervenzellen und Muskeln) bei den KTlern oft besser ist. Dies führt dazu, dass der KTler mehr Muskelfasern aktivieren kann, um ein schweres Gewicht zu bewegen.

Wie gesagt, Muskelberge sind nicht zwangsläufig ein Indiz für Kraft.


Außerdem, bei einem KTler ist die Muskelmasse wesentlich funktioneller als beim BBler.

Mir fällt da ein guter Artikel von Dave Tate ein, der die Sache schön beschreibt. Hier!

Vor einem Jahr wurde hier im Forum darüber diskutiert.
Hier gehts zur damaligen Diskussion.

Schöne Grüße
Thomas
 
Wie gesagt, Muskelberge sind nicht zwangsläufig ein Indiz für Kraft.
Naja, doch eigentlich schon. Wie ich oben schon geschrieben habe, hängt die Kraft auch vom Muskelquerschnitt ab. Und Du wirst auch keinen Bodybuilder finden, der wirklich richtig schwächlich ist (wobei natürlich auch der Bodybuilder bewußt oder unbewußt und mehr oder weniger seine inter- und intramuskuläre Koordination trainiert - das kann man ja nie so richtig 100% trennen). Die Muskelmasse ist nur eben - ganz offenbar - nicht der wichtigste Faktor.
 

Wobei beim gestrigen Wettkampf bei den meißten schon einiges an Muskelmasse, teilweise unter mehr oder weniger großen Fettmassen, vorhanden war.


Man muß sich das wie ein Haus vorstellen, die Muskeln sind das Fundament und die IK ist das Dach.

Je mehr Muskeln, umso mehr Basis, umso mehr Fundament, umso höher das Haus, umso höher (spitzer) das Dach!!! :D

Wobei Thomas natürlich recht hat, entscheidend ist, was der jeweilige Sportler aus seinem Fundament macht, d.h. trainiert er nicht spezifisch auf Kraft, was Bodybuilder ja in der Regel nicht machen (jedenfalls nicht auf Kurzkraft), wird auch die IK nicht sonderlich ausgeprägt und die Kraftspitze fällt nicht so hoch aus.

Wenn im Gegensatz dazu ein recht schmaler Kraftsportler seine vorhandene Muskelmasse effizient und spezifisch auf Kraft (Kurzkraft) trainiert,


wird er eben mehr aus seiner vorhandenen Muskelmasse herausholen können und evtl. höhere Kraftwerte erreichen als ein deutlich massiverer Bodybuilder.

Man darf natürlich auch nicht genetische Faserverteilung ausser acht lassen,
d.h. es kommt auch darauf an wie ein jeweiliger Sportler von der Natur beschenkt wurde, hat er einen größeren Anteil langsam zuckender Muskelfasern, ist er eher der "Ausdauertyp", hat er jedoch einen größeren Anteil an schnellzuckenden Muskelfasern, ist er eher der "Krafttyp.

Die Faserverteilung läßt sich, nach heutigen wissenschaftl. Erkentnissen, durch Training zwar etwas verändern, jedoch nicht signifikant.



Gruß Eisenfresser
 
Zuletzt bearbeitet:
Die gentische Faserverteilung ist jedoch kein Grund gleich "die Flinte ins Korn zu schmeissen",
denn entscheidend ist nur, was man aus seinem vorhandem Fundament macht.

Ich z.b. bin ein ganz klarer Ausdauertyp und habe eine höheren Anteil an langsam zuckenden Fasern.

Ich war früher, ich weiß man glaubt es kaum, ein sehr guter Läufer, vor allem auf Langstrecken.
Ich bin früher desöfteren im Training Halbmarathon-Distanzen gelaufen.

In meiner ganze Jugendzeit habe ich Ausdauersportarten betrieben, Fußball und div. Kampfsportarten.

Zum Kraftsport kam ich erst recht spät, mit Mitte 20.

Ich merke meine "kraftsportungünstige" Faserverteilung recht deutlich,
anhand der geringen Differenz meiner Arbeitsgewichte für höhere Wdh.-Zahlen,
im Verhältnis zu meinen max. möglichen Gewichten für 1 Wdh.


Diese ungünstigen Voraussetzungen hindern mich jedoch in keinster Weise,
immer weiter an einer Verbesserung meiner Basis und meiner IK zu arbeiten.


Es ist mehr möglich, als man denkt!!!




Gruß Eisenfresser
 
Wobei Thomas natürlich recht hat, entscheidend ist, was der jeweilige Sportler aus seinem Fundament macht
Ist ja klar. Nichts desto trotz ist die Muskelmasse von wesentlicher Bedeutung. Und so wird man, wie z.B. im Gewichtheben, die höchste Leistung auch in den höchsten Gewichtsklassen vorfinden. Natürlich bei geringerer Relativkraft.

Man darf natürlich auch nicht gentische Faserverteilung ausser acht lassen, d.h. es kommt auch darauf an wie ein jeweiliger Sportler von der Natur beschenkt wurde,
Jepp, ganz wichtig.
 
Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, was Kraft eigentlich ausmacht (welche Faktoren bestimmen die Maximalkraft).

Im Fitnessstudio mache ich immer wieder die Beobachtung, dass Leute mit recht geringer Muskelmasse oft mehr Gewicht (beim Bankdrücken, Beincurls, Bizespcurls etc.) schaffen, als deutlich muskulösere Typen. Da geht z.B. ein junger Kerl bei mir ins Studio (so. ca 1,75, 65 kg) der zwar gut definiert ist, aber dessen Arme recht unspektakulär sind (sicher nicht mehr als 32cm Bizepsumfang) und der beim Bankdrücken 60kg Scheiben an die Langhantelstange gehängt hat (also mit Stange ca. 80 kg Gewicht) und das locker drückt. Andere mit größer Brust und mehr Muskelmasse an den Armen schaffen bei 60kg Gesamtgewicht gerade mal zitternd ein paar Wiederholungen. Oder beim Beintraining packt so ein ca. 13-14jähriger mit wirklich dünnen Beinchen bei der schrägen Beinpresse 80kg Scheiben drauf und macht damit seine Wiederholungen und nimmt für Oberschenkelcurls 50kg Gewicht, wo andere mit deutlich kräftiger aussehende Beinen (und mehr Muskelmasse) bei Oberschenkelcurls mit 30kg schon ihre Probleme bekommen.

Daher die Frage, was ist für Kraft eigentlich entscheidend? Wieso kann so mancher "Hänfling" deutlich mehr Gewicht stemmen/bewegen als andere mit mehr (und ebenfalls gut definierter) Muskelmasse?

Grüße
Michael
Das frage ich mich auch. Ich trainiere seit vielen Jahren, wiege 105 Kilo (bei mittlerem Fettanteil, ca. 20 %) und habe 48er Oberarme und 70er Oberschenkel, sehe also nicht gerade schwach aus. Trotzdem bin ich beim Bankdrücken, bei Kniebeugen oder Bizepscurls schlechter als andere mit deutlich weniger Muskulatur. Bei der Beinpresse hat kürzlich so ein 60 Kilo-Hänfling, der noch gar nicht so lange trainiert, mehr als ich geschafft.:confused: Armdrücken mache ich schon gar nicht mehr, weil ich so oft verloren habe und mir danach dumme Sprüche anhören musste. :( Dann sage ich mir, dass ich schließlich für mich trainiere und das Training mir viel Spaß macht.
 
Das frage ich mich auch. Ich trainiere seit vielen Jahren, wiege 105 Kilo (bei mittlerem Fettanteil, ca. 20 %) und habe 48er Oberarme und 70er Oberschenkel, sehe also nicht gerade schwach aus. Trotzdem bin ich beim Bankdrücken, bei Kniebeugen oder Bizepscurls schlechter als andere mit deutlich weniger Muskulatur. Bei der Beinpresse hat kürzlich so ein 60 Kilo-Hänfling, der noch gar nicht so lange trainiert, mehr als ich geschafft.:confused: Armdrücken mache ich schon gar nicht mehr, weil ich so oft verloren habe und mir danach dumme Sprüche anhören musste. :( Dann sage ich mir, dass ich schließlich für mich trainiere und das Training mir viel Spaß macht.

Das belegt es doch wiedermal. Dicke Muskeln haben nicht zwangsläufig mit Kraft zu tun. Bodybuilding ist nun mal 'ne andere Art zu trainieren als KT. Ich verstehe die Strandläufer nicht, die auf der einen Seite viel Muskeln zeigen sollen aber auch möglichst viel auf der Bank drücken wollen. Bankdrücken scheint ja tatsächlich so eine Vorzeigeübung in manchen Studio zu sein.

Gruß Thomas
 
wiege 105 Kilo (bei mittlerem Fettanteil, ca. 20 %) und habe 48er Oberarme und 70er Oberschenkel, sehe also nicht gerade schwach aus. Trotzdem bin ich beim Bankdrücken, bei Kniebeugen oder Bizepscurls schlechter als andere mit deutlich weniger Muskulatur. Bei der Beinpresse hat kürzlich so ein 60 Kilo-Hänfling, der noch gar nicht so lange trainiert, mehr als ich geschafft.:confused:

danke, bin auch nur ein 60 kilo hänfling! hast du schon mal überlegt was von deinen 48er armen wirklich muskeln sind und was fett? vielleicht hat der hänfling ja mehr muskeln als du und ist deshalb stärker.

gruss trevor
 
danke, bin auch nur ein 60 kilo hänfling! hast du schon mal überlegt was von deinen 48er armen wirklich muskeln sind und was fett? vielleicht hat der hänfling ja mehr muskeln als du und ist deshalb stärker.

gruss trevor
20 % Körperfett sind kein überragender Wert, aber auch nicht so schlecht. In meinem Alter (30) sind 19 - 24 % Durchschnitt. Also kann es nicht an der Muskelmasse liegen.
 
Das belegt es doch wiedermal. Dicke Muskeln haben nicht zwangsläufig mit Kraft zu tun. Bodybuilding ist nun mal 'ne andere Art zu trainieren als KT. Ich verstehe die Strandläufer nicht, die auf der einen Seite viel Muskeln zeigen sollen aber auch möglichst viel auf der Bank drücken wollen. Bankdrücken scheint ja tatsächlich so eine Vorzeigeübung in manchen Studio zu sein.

Gruß Thomas
Bankdrücken ist immer noch die Vorzeigeübung in den meisten Studios, obwohl Kreuzheben IMHO aussagefähiger ist. Mit Bankdrücken und Kreuzheben habe ich aber weniger Probleme als mit Bizepscurls oder mit der Beinpresse.
 
Eine Hautfaltenmessung - ist schon über ein halbes Jahr her, dürfte sich aber nicht wesentlich verändert haben. Meine Größe: 1,80 m.

mit dem gewicht solltest du eigentlich mindestens 2 meter gross sein (laut BMI) oder aber aussehen wie herkules... naja und dann müsstest du auch über die entsprechende kraft verfügen, um einen hänfling zu bezwingen:rolleyes:

gruss trevor
 
Alter Artikel aber ich störe mich hier an einiges 20% KFA ist ein enorm hoher Wert für einen Sportler auch im höheren Alter ;)

bsp: beide 1,80

Der eine 80kg mit 6% KFA gegen 20% KFA ist ein übelster unterschied ;)
mit 20% wiegst du fast 20kg mehr und das ist nur pures Fett

ein 1,70m Typ mit z.b 6 % KFA eventuel nur 68kg wird sich vom Muskelvolumen nicht viel nehmen zu eine 85-90kg Typ mit 20% KFA.

Die meisten überschätzen Total ihr KFA bei 15-20% verändert sich optisch vom Fettanteil nicht viel und zwichen 15% und 10% ist der unterschied Optisch auch nicht so groß.

lasst eure spekulationen und bestimmt euren KFA und berechnet eure Muskelmasse so vergesst aber nicht bei Körpergröße dan noch Knochen, Wasser etc abzuziehen dann sieht das oft ganz anders aus solche schwankungen machen schnell mal 10kg aus ohne das man extrem anders aus sieht.

In meiner über 10 Jahren Kraftsporterfahrung kann ich aus guten Gewissen sagen das die Kraftunterschiede 90% am KFA liegen wenige Genetische aussnahmen mal außen vor aber der 10% unterschied macht im Hobby sektor meist das spezifische training auf Kraft und Muskeln.

Ich behaupte wer 150kg Drücken kann hat enorme Muskelmasse und bewegt sich nahe des Genetischen Limits und das kann auch wenn es viele nicht glauben auch bei einen geringen KFA auch mit 75kg erreicht werden wie in meine Bsp mir fehlt zwar noch einiges zum Genetischen Limit aber diese aussagen habe ich schon oft gehört und absolut immer in meiner Sportlerkarriere waren alle nach einer KFA Analyse ganz klein Laut ;)

also bitte vorsichtig mit solchen aussagen viele überschätzen ihre Muskelmasse und unterschätzen ihr KFA mit enormen auswirkungen.

Damit sollte alles gesagt sein und daran gibt es laut erfahrungen und austausch mit guten BB und Kraftsportlern auch nicht viel zu rütteln....Punkt
 
Zuletzt bearbeitet:
Anhand der Muskelmasse lassen sich nicht immer Vergleiche ziehen, wie stark jemand tatsächlich auch ist.
Andererseits wirst du nur selten Leute finden, die sehr muskulös sind und zeitgleich sehr schwach.

Ein anderes Thema sind dann sicherlich noch anabole Substanzen etc.
 
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