Welche Fehler mache ich (Schwimmen und Radfahren, trotzdem Gewichtszunahme)

Beco

New member
Hallo,

es wäre sehr nett, wenn mir jemand Fehler aufzeigen könnte.

Vorweg zu mir, und ich versuche, das Posting nicht zu lang werden zu lassen.

Ich bin weiblich, 45 Jahre alt, 172 cm groß und wiege "normalerweise" ca. 72 kg. Das ist auch fast mein Normalgewicht, da ich mit weniger gefragt werde, ob ich kein Geld für Essen hätte. Ich nehme schnell im Gesicht und am Oberkörper ab, aber ab Taille abwärts sieht es wabbelig aus. Meine Arme sind seit jeher für eine Frau eher muskulös, liegt auch daran, daß ich schon immer auch mal männliche Arbeiten mache (Garten umgraben, Schnee schieben etc.), und mich nicht vor schwereren Arbeiten scheue.

Mein Problem ist allerdings meine Rumpfmuskulatur, was sich daran zeigte, daß ich öfters mal schwächelte und meine Bandscheibe sich meldete. Beruflich bin ich nur am PC tätig, was nicht gerade förderlich ist. Deshalb wollte ich nun etwas für meinen Körper tun, besser spät als nie. Joggen kam für mich nicht in Betracht, da Verbot vom Arzt. Nach einer Arthroskopie hat er mir gesagt, nur Radfahren, keinerlei Sport, was das Knie belastet. Also habe ich begonnen zwei bis drei Mal wöchentlich je 10 km Rad zu fahren. Nun habe ich noch das Schwimmen für mich entdeckt. Die Halle ist zwar weit entfernt, aber ich fahre zwei Mal die Woche hin und schwimme je 1 h Bahnen. Das Radfahren habe ich schon auf 20 km verbessert. Und ich gehe täglich eine Stunde (täglich 1 bis 1,5 h Gehen, schnelles Spazieren, mache ich schon seit mehreren Jahren).

Zusammengefaßt, seit 6 Wochen zwei Mal wöchentlich Schwimmen, zwei Mal wöchentlich Radfahren. Für manche klingt es jetzt vielleicht lachhaft, aber als positiven Effekt des Schwimmens und Radfahrens habe ich bemerkt, daß ich aufrechter gehe als noch vor ein paar Wochen.

Aber heute war ich nach den Wochen das erste Mal auf der Personenwaage, 3 kg Gewichtszunahme (!!!!). Ich war erschrocken. Was mache ich nur falsch? In so kurzer Zeit dürften es keine reine Muskeln sein.


Bewegung täglich:

1 h Schwimmen oder Radfahren (Straße)
1 Stunde Gehen
Gartenarbeit etc.

Meine Ernährung sieht in etwa so aus:

1. Mahlzeit 50g Eiweißbrot (die vielen Kohlenhydrate in normalen Brot verwerte ich nicht so gut) und eine Scheibe Wurst
2. Mahlzeit 100 g Hähnchenfleisch, 150 g Quark
zwischendurch Obst
3. Mahlzeit gedünstetes Gemüse, 125 g Stremellachs geräuchert
später Obst

Getränke sind morgens Kaffee, am Tage Tee (ungesüßt) oder Wasser. Keine Schokolade, keine alkoholischen Getränke.

Die Mahlzeiten nehme ich nach der jeweiligen Bewegung/Sport zu mir.

Falls es wichtig ist, ich habe Hashimoto Thyreoiditis, mit Unterfunktion der SD, bin aber mit L-Thyroxin gut eingestellt. Ich muß schon immer sehr diszipliniert sein, um mein Gewicht zu halten. Mein Grundumsatz scheint auch nicht der Höchste zu sein :-(.

Mein Frage ist aber, was mache ich in Bezug auf Bewegung und Ernährung falsch. Ich bin für jede Kritik dankbar. Aber auch für Mut zusprechen, da ich nach dem Wiegeergebnis doch etwas demotiviert bin.

Was könnte ich noch machen an Fitneß/Sport (ohne Kniebelastung) oder einfach das Gewicht ignorieren und so weitermachen?

Danke!
 
A

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Re: Welche Fehler mache ich (Schwimmen und Radfahren, trotzdem Gewichtszunahme)
Hey,

also auf jeden Fall nicht entmutigen lassen!! Waagen haben manchmal einen schlechten Tag ;)
Meine Meinung zu deinem Programm und auch zu deiner Ernährung ist durchweg positiv und ich finde jetzt auch keinen direkten Indikator dafür, dass du trotz der Bewegung zunimmst.
In deiner Ernährung ist soweit alles recht gut vertreten. Die Makronährstoffe sind auf jeden Fall abgedeckt. Ebenso die Mikornährstoffe, da je genug Gemüse und Obst zugeführt wird.
Die einzige Möglichkeit die ich hier sehe ist die Menge/Art des Obst. Abends noch 300 gr. Trauben und 5 Bananen wäre jetzt eher nicht so gut. Aber wenn das alles im Rahmen ist, Hut ab! Sehr gute Ernährung.

Natürlich wirst du damit Recht haben, dass es nicht 3 Kg Muskeln sind :)
Mit der SD-Unterfunktion könnte es natürlich zu tun haben, aber hier habe ich zu wenig Infos um sinnvoll eine Aussage treffen zu können.

Auf jeden Fall dabei bleiben, Spaß an der Bewegung haben und sich an den Erfolgen hochziehen. Und die Erfolge hast du geschildert und die sind gut! :)

Viele Grüße
 
Dankeschön für die Antwort.

Ich gebe zu, wahrscheinlich ist es etwas viel Obst (damit ich nicht zur Schokolade greife), ca. 250 g Kirschen waren es. Da muß ich noch disziplinierter werden.

Aber ich bleibe dran.

Deine Motivation hat gutgetan.
 
Hallo Beco,

erst einmal gilt es herauszufinden, ob tatsächlich ein "Fehler" vorliegt, oder eine ganz normale körperliche Reaktion. Das Gewicht besteht aus mehreren Komponenten, Fett ist nur eine davon. die wichtigste Frage für dich selbst lautet also: kneifen Kleidungsstücke, die sonst prima passen und fühlst du dich optisch massiger/fettreicher als vorher (oder korrekter gefragt: hattest du so ein Gefühl bevor du auf die Waage gestiegen bist, und sie dir suggeriert hat, dass du zugenommen hättest? Waagzahlen sind ziemlich fies, wenn es um die eigene Körperwahrnehmung geht)? Wenn nicht besteht kein Grund zur Sorge. Gerade bei Frauen kann das Gewicht sehr stark schwanken (bis zu 3 kg, hormonabhängig -> Wassereinlagerungen). Der Füllgrad des Magen-Darm-Trakts hat ebenfalls seine Auswirkungen. Bei Sport-Neulingen kommmen die Muskelanpassungen dazu. Damit meine ich jetzt kein enormes Wachstum, sondern eine Funktionsveränderung, die auch in einer besseren Nährstoffverfügbarkeit mündet. D.h., die Muskeln, die genutzt werden, speichern etwas mehr Creatinphosphat, als inaktive Muskeln. Besagtes CP gehört, zusammen mit ATP = Adenosintriphosphat zu den energiereichen Phosphaten, welche die Aufgabe haben, dem Muskel Energie zu liefern, bevor die Kohlenhydrat- und Fettverbrennung eingeleitet ist (also in den ersten Sekunden einer stärkeren Belastung). Zudem hat CP die Eigenschaft, Wasser zu binden, womit man schon bei einem etwas höheren Gewicht wäre. Was bei dir weiterhin auffällt, ist, dass du eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten durchführst. Wenn man dies länger macht, senkt der Körper seinen Anteil an Glykogen (gespeicherte Kohlenhydrate in Leber und Muskel). Da auch dieses ein hohes Wasserbindungsvermögen besitzt, macht sich eine Veränderung in der Ernährungsweise bemerkbar (von normal auf low-carb-> ein Teil Gewichtsabnahme durch Wasserverlust, bei low-carb ein Kohlenhydratschub -> Glykogenspeicherung + Wasser = Gewichtszunahme).

Eine Fettzunahme selbst entsteht nur, wenn man auf Dauer zu viel Energie aufnimmt, als man verbraucht. Was ich mir bei deiner Ernährung kaum vorstellen kann. Auch mit 250g Kirschen, oder anderem Obst am Abend nicht. Letztendlich besteht eine gesunde Ernährung weder aus einem ausufernden Übermaß, noch aus einer übertriebenen Disziplin (und Obst zu streichen mit der Aussage noch disziplinierter werden zu müssen...sorry, ist übertrieben). Wichtig ist, ob du mit deiner Art der Ernährung leistungsfähig, satt und zufrieden bist. Wenn das gegeben ist, hast du schon einmal für dich sehr viel erreicht. Wenn du die positiven Auswirkungen der Bewegung an dir selbst bemerkst, noch viel mehr. Letztendlich sind Lebensstiländerungen dazu da, sich selbst etwas Gutes zu tun. Das sollte man sich nicht selbst versauen, indem man die Einschränkungen zu hoch setzt.

Grüße
Maria
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuchs echt mal mit Kalorien zählen. damit du ein gefühl bekommst was und wie viel du isst und wie viel energie das ist. Wenn du zunimmst senkst du die Kalorien ganz langsam, so lange, bist du abnimmst :) Aber langsam und nicht zu schnell zu viel erwarten :) In der Ruhe liegt die Kraft. Das gilt auch bei einer Diät-.
 
A

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Re: Welche Fehler mache ich (Schwimmen und Radfahren, trotzdem Gewichtszunahme)
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