Dehnen out?

Ding

New member
Hier steht ja noch gar nichts. Das muss geändert werden!

Hallo!

Ich habe den Eindruck, dass seit einigen Jahren das Thema "Dehnen" von ambitionierten Sportlern zunehmend ignoriert wird. Seit in einigen Zeitschriften über Stretching kritische Studien berichtet wurde, traut sich kaum jemand, offen über Übungen und Trainingsempfehlungen zu sprechen. In der Wissenschaft ist umstritten, wie Dauer und Wiederholungen bei Übungen anzusetzen sind, aber Diskussionen darüber im Netz habe ich keine gefunden (im Gegensatz zum Kraftsport: hier gibt es klare Ergebnisse, aber es wird noch mehr darüber geredet). Die Studien, über die berichtet wurde (wie auch Kurts Text "Was ist dran am Dehnen?") beziehen sich meist auf die kurzfristigen Effekte des Stretching auf nachfolgende Belastung.
Was mich als Laie wundert: Leistungsfördernd ist eine höhere Beweglichkeit doch sicherlich: Man spart Kraft, weil man erst später gegen seine eigene Muskulatur arbeiten muss (z. B. schnelles Laufen, Rückenmuskeltraining). Aber ist es nicht auch verletzungsprophylaktisch? Denn ich werde mir einen Muskel doch nicht so schnell zerren, wenn ich beweglicher bin. Ich setze jetzt mal voraus, dass ich das Training in einer eigenen Dehneinheit zeitlich getrennt von anderem Training durchführe.

Habt Ihr ein festes Dehnprogramm? Welche Erfolge sind zu verzeichnen? Wie viele Wiederholungen / wie lange? Gibt es Langzeitstudien über allgemeine Verletzungsprophylaxe durch Dehnen beim Sport (also etwas in der Art: 2n unbewegliche Fußballmannschaften beginnen Training, die eine Hälfte macht zusätzliches Dehnprogramm, die andere nicht, nach zwei Jahren zählen wir die Anzahl der Verletzungen in beiden Gruppen und machen Statistik)?

Grüße, Ding
 
Als Kampfsportler gehört Dehnen zu meiner täglichen Routine.

Ich mache nen Misch aus AIS (Active Isolated stretching) und der Dauermethode. PNF eher selten, weil das sehr oft Muskelkater provoziert.
Dynamisches Dehnen ist derzeit zwar Verletzungsbedingt nicht drin, aber mit Kicktechniken mache ich das automatisch.

Was bringt dir ein gedehnter Muskel, wenn er sich beim Stolpern als natürliche Reaktion zusammenzieht und mit unkontrollierter Wucht dennoch auseinandergerupft wird?
 
jo osso, wahnsinns tipp, aber ich denke, auf grund des zitats von Ding, gehe ich einmal davon aus, dass er/sie diesen artikel schon durchgelesen hat. ;)
Ding schrieb:
Die Studien, über die berichtet wurde (wie auch Kurts Text "Was ist dran am Dehnen?") .........
 
Es gibt eindeutige Erkentnisse darüber

Ding schrieb:
Hier steht ja noch gar nichts. Das muss geändert werden!

Hallo!

Ich habe den Eindruck, dass seit einigen Jahren das Thema "Dehnen" von ambitionierten Sportlern zunehmend ignoriert wird. Seit in einigen Zeitschriften über Stretching kritische Studien berichtet wurde, traut sich kaum jemand, offen über Übungen und Trainingsempfehlungen zu sprechen. In der Wissenschaft ist umstritten, wie Dauer und Wiederholungen bei Übungen anzusetzen sind, aber Diskussionen darüber im Netz habe ich keine gefunden (im Gegensatz zum Kraftsport: hier gibt es klare Ergebnisse, aber es wird noch mehr darüber geredet). Die Studien, über die berichtet wurde (wie auch Kurts Text "Was ist dran am Dehnen?") beziehen sich meist auf die kurzfristigen Effekte des Stretching auf nachfolgende Belastung.
Was mich als Laie wundert: Leistungsfördernd ist eine höhere Beweglichkeit doch sicherlich: Man spart Kraft, weil man erst später gegen seine eigene Muskulatur arbeiten muss (z. B. schnelles Laufen, Rückenmuskeltraining). Aber ist es nicht auch verletzungsprophylaktisch? Denn ich werde mir einen Muskel doch nicht so schnell zerren, wenn ich beweglicher bin. Ich setze jetzt mal voraus, dass ich das Training in einer eigenen Dehneinheit zeitlich getrennt von anderem Training durchführe.

Habt Ihr ein festes Dehnprogramm? Welche Erfolge sind zu verzeichnen? Wie viele Wiederholungen / wie lange? Gibt es Langzeitstudien über allgemeine Verletzungsprophylaxe durch Dehnen beim Sport (also etwas in der Art: 2n unbewegliche Fußballmannschaften beginnen Training, die eine Hälfte macht zusätzliches Dehnprogramm, die andere nicht, nach zwei Jahren zählen wir die Anzahl der Verletzungen in beiden Gruppen und machen Statistik)?

Grüße, Ding

hallo "ding",
wenn du den artikel auf meiner homepage gelesen hast (verfasst von thomas markmann und mir), solltest du den aktuellen erkentnisstand wissen. dass dehnen nicht vor zerrungen usw. schützt, welchen sinn und zweck ein dehnen hat, und warum statisches stretching im grunde obsolet ist (dynamisches dehnen vermeidet nicht nur ein creeping, sondern ist auch für die beweglichkeit effektiver). im artikel findest du auch eine reichhaltige literaturliste.

Leistungsfördernd ist eine höhere Beweglichkeit doch sicherlich: Man spart Kraft, weil man erst später gegen seine eigene Muskulatur arbeiten muss
warum sollte man dadurch kraft sparen? was meinst du mit "gegen seine muskulatur arbeiten"? seit wann arbeitet man gegen die muskulatur? es ist die muskulatur, die arbeitet! muskeln arbeiten nicht gegen andere muskeln, im gegenteil, sie ergänzen bzw. koordinieren sich bei einer bewegung.

gruß, kurt
 
Bist das DU auf dem Bild? Irgendwie scheinen sich einige hier im Forum anonymisieren zu wollen. Person radiert sich im Paint das Gesicht weg (oder so sieht's jedenfalls aus) und du stülpst dir die Mütze über den Kopf. Dabei scheinst du ja noch ganz ein Hübscher zu sein... (nur rasieren könntest du dich mal wieder).

Greeez, 6 1 14 4 18 15 (mein Name in codierter Form)

PS: "Als Kampfsportler gehört Dehnen zu meiner täglichen Routine." Soso, das Dehnen ist also ein Kampfsportler! Na deinen Deutschlehrer wird's freuen :p
 
gnaaaaaaaa, nicht verlangen Grammadig oder Rechtschreibung du kannst von mir immer.
Mit Wollmütze überm Deetz schreibt es sich nunmal schlecht.

an den Doc: doch doch, bei Kopftritten spart man Energie, wenn die Haxen nicht schon bei 90° abriegeln (wobei der Durchschnittsdeutsche meiner persönlichen Erfahrung nach noch froh sein kann, wenn er ohne Mogeln so hoch kommt) ;)
 
das ist mir schon klar

StefanB schrieb:
an den Doc: doch doch, bei Kopftritten spart man Energie, wenn die Haxen nicht schon bei 90° abriegeln (wobei der Durchschnittsdeutsche meiner persönlichen Erfahrung nach noch froh sein kann, wenn er ohne Mogeln so hoch kommt) ;)

aber das hat nichts mit einem "gegen muskeln arbeiten" zu tun, sondern mit einer verminderten muskulären flexibilität und einem dehnungswiderstand bei geringem ROM.
jedenfalls ist dehnen allein zuwenig. wer nicht regelmäßig mit maximal großen bewegungsreichweiten arbeitet, wird nicht beweglich sein. das weißt du als kampfsportler nur allzu gut.

gruß, kurt

p.s.: deine wollmütze gefällt mir :)
 
Hihi, dass das Katerbild so viele begeisterte Fans anlocken würde, hätte ich nicht gedacht. :D
Ich habe "Gegen Muskel arbeiten" und "geringe Flexibilität" bislang immer in einen Topf geworfen.
Der Muskel ist so steif wie tiefgefrohrene Butter -> man arbeitet gegen die Butter.

Aber jetzt wo du es sagst - es könnten so Missverständnisse aufkommen. Ich gelobe Besserung!
 
Wir verstehn uns schon!

StefanB schrieb:
Hihi, dass das Katerbild so viele begeisterte Fans anlocken würde, hätte ich nicht gedacht. :D
Ich habe "Gegen Muskel arbeiten" und "geringe Flexibilität" bislang immer in einen Topf geworfen.
Der Muskel ist so steif wie tiefgefrohrene Butter -> man arbeitet gegen die Butter.

Aber jetzt wo du es sagst - es könnten so Missverständnisse aufkommen. Ich gelobe Besserung!

hauptsache, wir wissen beide, wie es gemeint ist :) .
das mit dem "gegen die eigene muskulatur arbeiten", hat übrigens "ding" geschrieben, nicht du.

schönes wochenende, kurt
 
Hallo !

Mir ist es schon passiert,daß ich mir beim Fußballspielen durch "Hineingrätschen" od. weil ich einfach ausgerutscht bin,eine Adduktorenzerrung geholt habe.

Wenn ich jetzt regelmäßig gedehnt hätte,z.B. durch trainieren eines "Spagats" und meine Muskeln u. Sehnen somit flexibler u. dehnfähiger gewesen wären,hätte ich mich dann nicht weniger od. gar nicht verletzt ?

Vorrausgesetzt natürlich,ich komme durch das Dehnen weiter in den Spagat als ohne !

Also für mich wäre das logisch und somit schon eine Verletzungsprophylaxe.


Grüße,
Bon
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso und jetzt hat die Butter noch tiefe Ohren! Sag: Bist du von allen guten Medichlorianern verlassen? Zur dunklen Seite der Macht dich führen wird dein Pfad!
 
Ich bin der Muskel? :D
Nenene, du musst schon genauer lesen!

Ich hätte noch ein Argument (naja, was Empirisches), welches für das statische Dehnen spricht.
Dehnen hat nur dann wirklich Sinn, wenn die Muskulatur sich dabei entspannt. Besonders für Anfänger ist das meistens ein Ding der Unmöglichkeit.
Verstärktes Rupfen macht die Sache dann auch noch nicht besser.

Wenn man sein Bein rund ne Minute über sich hat, merkt man (wenn die Schmerzphase vorbei ist) langsam, wie der ganze Körper sich entspannt (Hintern, Bauch, etc). PNF kann dabei ne Riesenhilfe sein. Mit bewusstem Atmen gehts aber genauso - aber eben nur, wenn man sich dafür ein wenig Zeit nimmt -> statisch.

Mein abendlicher Cocktail besteht aus einem Dehnen der Rückseite vor der Innenseite (da der limitierende Faktor für den Gretschsitz meistens Rück- und nicht Innenseite ist [auch wieder nur Trainingserfahrung])
Betonung der Wade vor der gesamten Länge.
Kurze Dehnintervalle vor Dauermethode, bis man sich ein wenig eingewöhnt hat.
Danach AIS oder PNF, um zu steigern.
Weiter mit Dauermethode.

Wenn man sich mal 10 Minuten Zeit nimmt, kann man einige Zentimeter bzw. Grad weierkommen - merklich!
 
de Entspannung ist nur eine vermeintliche!

StefanB schrieb:
Ich bin der Muskel? :D
Nenene, du musst schon genauer lesen!

Ich hätte noch ein Argument (naja, was Empirisches), welches für das statische Dehnen spricht.
Dehnen hat nur dann wirklich Sinn, wenn die Muskulatur sich dabei entspannt. Besonders für Anfänger ist das meistens ein Ding der Unmöglichkeit.
Verstärktes Rupfen macht die Sache dann auch noch nicht besser.

Wenn man sein Bein rund ne Minute über sich hat, merkt man (wenn die Schmerzphase vorbei ist) langsam, wie der ganze Körper sich entspannt (Hintern, Bauch, etc). PNF kann dabei ne Riesenhilfe sein. Mit bewusstem Atmen gehts aber genauso - aber eben nur, wenn man sich dafür ein wenig Zeit nimmt -> statisch.

Mein abendlicher Cocktail besteht aus einem Dehnen der Rückseite vor der Innenseite (da der limitierende Faktor für den Gretschsitz meistens Rück- und nicht Innenseite ist [auch wieder nur Trainingserfahrung])
Betonung der Wade vor der gesamten Länge.
Kurze Dehnintervalle vor Dauermethode, bis man sich ein wenig eingewöhnt hat.
Danach AIS oder PNF, um zu steigern.
Weiter mit Dauermethode.

Wenn man sich mal 10 Minuten Zeit nimmt, kann man einige Zentimeter bzw. Grad weierkommen - merklich!


vielmehr induzierst du mit einem intensiven und langanhaltenden statischen dehnen ein creeping-phänomen. und dass das nicht unbedingt positiv zu sehen ist, weißt du.
ein dehnen soll nicht der entspannung dienen, sondern der akuten steigerung der muskulären flexibilität. und da ist dynamisches dehnen effektiver als statisches dehnen.

gruß, kurt
 
dem ist aber nicht so!

Bon schrieb:
Hallo !

Mir ist es schon passiert,daß ich mir beim Fußballspielen durch "Hineinkrätschen" od. weil ich einfach ausgerutscht bin,eine Adduktorenzerrung geholt habe.

Wenn ich jetzt regelmäßig gedehnt hätte,z.B. durch trainieren eines "Spagats" und meine Muskeln u. Sehnen somit flexibler u. dehnfähiger gewesen wären,hätte ich mich dann nicht weniger od. gar nicht verletzt ?

Vorrausgesetzt natürlich,ich komme durch das Dehnen weiter in den Spagat als ohne !

Also für mich wäre das logisch und somit schon eine Verletzungsprophylaxe.


Grüße,
Bon

solche verletzungen passieren oft gegen ende eines spiels. und da kann man nicht mehr behaupten, der muskel wäre nicht genug "aufgewärmt" und flexibel gewesen.
ebensowenig schützt die fähigkeit zum spagat automatisch vor einer muskelzerrung.

gruß, kurt
 
kurt schrieb:
solche verletzungen passieren oft gegen ende eines spiels. und da kann man nicht mehr behaupten, der muskel wäre nicht genug "aufgewärmt" und flexibel gewesen.
ebensowenig schützt die fähigkeit zum spagat automatisch vor einer muskelzerrung.

gruß, kurt
Sogesehen wäre also eine federnde Bewegung beim Dehnen besser, als eine statische? Das Beinschwingen besser als das statische Üben eines Spagats? Die Übung des Kicktrittes zum Kopf schon ausreichend und durch ein Dehnen des bewegungslimitierenden Muskels kein zusätzlicher postitver Effekt erzielbar?
Hab ich das richtig verstanden?

Grüße, Hubert
 
kurt schrieb:
solche verletzungen passieren oft gegen ende eines spiels. und da kann man nicht mehr behaupten, der muskel wäre nicht genug "aufgewärmt" und flexibel gewesen.
ebensowenig schützt die fähigkeit zum spagat automatisch vor einer muskelzerrung.

gruß, kurt


Hallo Kurt !

Kannst du Deinen letzten Satz begründen u. vielleicht etwas genauer erklären ?

Grüße,
Bon
 
hast du

Hubert schrieb:
Sogesehen wäre also eine federnde Bewegung beim Dehnen besser, als eine statische? Das Beinschwingen besser als das statische Üben eines Spagats? Die Übung des Kicktrittes zum Kopf schon ausreichend und durch ein Dehnen des bewegungslimitierenden Muskels kein zusätzlicher postitver Effekt erzielbar?
Hab ich das richtig verstanden?

Grüße, Hubert

es geht darum, bei der vorbereitung vor z.b. einem hürdenlauf oder taekwondo-kampf sportartspezifische bewegungen mit größtmöglichem ROM durchzuführen. dass dynamisches dehnen den dehnunswiderstand effektiver reduziert als statisches dehnen und damit die muskuläre flexibilität effektiver steigert, hat sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen.

cu, kurt
 
nein, das stand schon immer im besagten Artikel

StefanB schrieb:
Wieder was gelernt.
Du hast wohl wieder deine Artikel neu gefüttert ohne was zu verraten, hm? ;)

den ich übrigens gemeinsam mit thomas markmann verfasst habe (darauf lege ich wert. thomas hat den großteil an information dazu geliefert).

gruß, kurt
 
Erklärung

Bon schrieb:
Hallo Kurt !

Kannst du Deinen letzten Satz begründen u. vielleicht etwas genauer erklären ?

Grüße,
Bon

du kannst nicht ein in-den-spagat-gehen mit einem hineingrätschen beim fußball mit der möglichkeit einer zerrung der adduktoren bzw. hamstrings vergleichen. beides läuft auf muskulärer ebene anders ab. bei zweiterem spielt nämlich eine kurzzeitig hohe exzentrische muskelspannung mit. und die lässt sich auch nicht vermeiden, wenn du so flexibel bist, dass du unter "kontrollierten" bedingungen einen spagat schaffst.

gruß, kurt
 
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