Hallo,
gerne lese ich hier in dem Forum mit, denn es interessieren mich die Stimmen und Reaktion auf 2PEAK. Ich selber bin 2PEAKgründer und schreibe seit mehr als 27 Jahren Trainingspläne im Radsport und habe vor 15 Jahren das erste Computerprogramm geschrieben, dass Trainingspläne im Radsport automatisch generieren kann. Damals wurde das Programm von Professoren der Sport- und Informatikwissenschaften mit der Höchstnote ausgezeichnet.
Grundsätzlich kann ich aus meiner langjährigen Arbeit sagen, dass die Trainingsplanung für den durchschnittlichen Athleten komplizierter ist als ich es mir selber wünschen würde, es nicht zum Selbstzweck werden darf, sondern zielorientiert sein sollte und dabei aus mindestens zwei große Teile besteht:
A. Die Planung des Trainings nach Methodiken der Trainingslehre und
B. Dem Zeitmanagement des Athleten
Nur die Analyse beider Punkte können einen Plan ergeben, der für den Sportler geeignet ist. Und diese Analyse ist in viele weitere Unterpunkte zu gliedern. Jeder einzelne Punkt für sich kann dabei soviel Gewicht bekommen, dass der Trainingsplan nachhaltig angepasst werden muss.
Als Beispiel möchte ich Faris Al-Sultan anführen. Er hat am 15.10.2005 die Ironman Weltmeisterschaft in Hawaii gewonnen. Seine Radleistung war dieses Jahr deutlich besser als letztes Jahr. Ab November 2004 wurde bei ihm die Tretökonmie hervorgehoben und ab Juni 2005 hohe Intensitätsspitzen eingebaut. Das Ergebnis: Im Mittel hat er dieses Jahr um 4 Watt weniger Leistung und 5 Schläge/Minute mehr getreten als 2004. Dabei war er auf dem Rad um 20:20 min:sec schneller als im Jahr zuvor.
Wenn nun methodische Fehler in der Trainingsteuerung und Planung gefunden werden – egal welcher Plan – so muss zunächst gefragt werden um welche Person es sich handelt, wieviel Zeit der Athlet für das Training investieren kann und auf welchem Ausgangsniveau er sich befindet. Etwas kurz ist dabei das Urteil, dass in einer Intensitätsphase zu wenig regenerativ trainiert wird, wie hier im Forum angemerkt wurde. (Bleibt die Frage ob Regeneration das primäre Ziel in der Intensitätsphase ist.)
Noch einmal zum Beispiel: Würde – egal welcher – hochdotierte Trainingsexperte den Trainingsplan von Faris Al-Sultan bekommen, würde er auch Mängel finden, wenn ihm der Sportler nicht 100% bekannt ist. Das Urteil würde etwa lauten: Warum denn soviel Schulung der Trettechnik und so hohe Intensitäten für einen Triathleten? – Das ist doch untypisch! – Ja, korrekt, allerdings ist in dem Fall nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel das Ziel. Einen kleine Einblick über das genannte Beispiel bekommt man hier:
http://2peak.com/tools/hawaii3.php
Mit allem möchte ich zum Ausdruck bringen, dass bitte nicht zu schnell 2PEAK Trainingspläne verurteilt werden. Wir sind auf diesem Gebiet sehr bemüht und arbeiten weltweit mit Experten wie Olivier Bernhard, Benoit Nave und anderen zusammen (
http://2peak.com/trainer/gallery.php), die Ideen und Verbesserungen einbringen und dann dem Computerprogramm das erstellen der Trainingspläne überlassen, weil sie die Menge der Details nur mit viel Mühe und Geduld selber auf den Monitor bringen. – Wer schon einmal einen Schachcomputer herausgefordert hat, weiß wie schwer ein Remis zu erreichen ist.