diese Publikation kennen wir bereits
hallo bruce,
wir haben schon mal darüber diskutiert (wenn ich mich recht erinnere, nicht nur erst einmal).
wer täglich 4-8 liter kaltes wasser trinkt, hat ein problem, nämlich eines psychogener natur (stichwort psychogene polydipsie).*
von solchen hypothesen ist nicht viel zu halten, zumal sie nicht praxisrelevant, weil zu kurzsichtig sind. bei 2 l kaltem wasser täglich, das den energieumsatz um angeblich 100kcal steigern soll, ist es nämlich wahrscheinlich, dass sich der intermediärstoffwechsel mittel- bis langfristig auf diese geringgradig gesteigerte thermogenese einstellt, wodurch der netto-effekt in absehbarer zeit wieder gegen null gehen würde.
außerdem ist das studiendesign kritisch zu evaluieren - wie praxisnahe ist es, eine nahrungskarenz von 12.5 std einzuhalten, um dann einen halben liter wasser zu trinken? und ist in so einem fall die lineare hochrechnung auf den effekt der 4-fachenmenge korrekt? das wurde ja gar nicht untersucht! wer trinkt schon in der früh (um die 12.5 std. nahrungskarenz einzuhalten) 2 liter kaltes wasser auf einmal? und das jeden morgen über einen längeren zeitraum zum zwecke des "abspeckens"?
welcher genuss! viel vergnügen...
übrigens: die info auf meiner homepage behandelt den täglichen bedarf an wasser im sinne der flüssigkeitsbilanz (siehe auch die FAQ "wasserbedarf" auf fitness.com) und hat somit einen völlig anderen hintergrund als das paper von boschmann et al.
gruß, kurt
*Als Polydipsie = Durst bezeichnet man in der Medizin krankhaft gesteigerten Durst. Sie ist wegen der erhöhten Flüssigkeitsaufnahme häufig verbunden mit Polyurie. Quelle Wikipedia