Abnehmen bei Schilddrüsenunterfunktion

Bon

New member
Hallo !

Eine gute Bekannte von mir leidet an einer Schilddrüsenunterfunktion.

Dazu eine kurze Vorgeschichte:

In frühester Jugend bekam sie schon mit 14 Jahren Probleme mit dem Unterleib (Blutungen,Eierstockentzündung,Zysten usw.).
Ab dem 18. Lebensjahr wurden ihr dafür immer wieder Kortisonspritzen verabreicht. Sie nahm etwas an Gewicht zu.

Mit 19 wurde sie schwanger und hatte in dieser Zeit und 2 Jahre danach relativ wenig Probleme. Nach der Schwangerschaft konnte sie auch ihr Gewicht wieder auf 60 kg bei 1,62m reduzieren.
Dann allerdings wurden ihre Unterleibsbeschwerden wieder häufiger und sie bekam wieder mehr Kortisonspritzen und legte kontinuierlich an Gewicht zu (bei gleichbleibender Ernährung).

Wegen ihrer rapiden Gewichtszuname rannte sie von Arzt zu Arzt,aber keiner konnte ihr so richtig helfen.Es wurde lediglich eine Vergrößerung der Schilddrüse festgestellt.

Erst vor 6 Jahren kam ein Arzt zu der Diagnose "Schilddrüsenunterfunktion". Seit dem nimmt sie täglich EUTHYROX 75mg ein.


Seither hat sie aber trotzdem kein Gewicht verloren,sondern nimmt,bis auf ein paar Stehphasen,permanent zu. Sie ist jetzt 31 Jahre alt und hat insgesamt 30kg zugenommen.

Vor 2 Jahren bekam sie noch zusätzlich SELOKEN 47,5mg,daß ihr laut Arzt wegen zu schnellem Herzschlag verschrieben worden ist,verordnet.

Die jahrelange Gewichtszunahme (die größtenteils aus Wassereinlagerungen besteht) löste auch Deppressionen aus,und sie nimmt seit 1 Jahr Antideppressiva(SAROTEN 14mg).

Meine Frage (vorallem an KURT): Ich möchte ihr gerne helfen - Was kann man medizinisch für diese Krankheit noch tun bzw. gibt es eine spezielle Diät dafür od. Nahrungsmittel die man essen bzw. vermeiden soll,um eine Entwässerung und folglich eine Gewichtsabnahme zu erreichen.

Danke für die Hilfe,
Grüße,
Bon
 
wo ist das problem?

hallo bon,

bei deiner freundin liegt eine latente hypothyreose vor, wie bei vielen anderen auch - das ist heutzutage alles ander als ungewöhnlich.

über dieses thema habe ich schon ausführlich gepostet, bitte nachlesen. bei einer latenten hypothyreose liegt eine periphere euthyreose vor, es ist also keine manifeste hypothyreose. trotzdem gibt man eine kleine dosis thyroxin, um die hypophyse zu "entlasten". eine latente hypothyreose ist keine begründung einer gewichtszunahme.

deine freundin bekommt eine adäquate dosis thyroxin, mehr ist nicht notwendig und mehr kann man medizinisch auch nicht tun.

ernährungsmäßig soll sie auf eine ausreichende jodzufuhr achten, z.b. seefisch essen. seit bei uns das speisesalz jodiert wird, gibt es eigentlich keinen jodmangel mehr.

Zur Entwässerung: Besteht hiefür eine Indikation?

es ist ausgeschlossen, dass eine solche gewichtszunahme auf einer wassereinlagerung beruht. ebensowenig sehe ich eine indikation für den betablocker, hier wurde einmal mehr wieder eine "rhythmuskosmetik" betrieben. zweckmäßiger wäre regelmäßiges ausdauertraining. auch die frühere kortisontherapie kann ich ohne nähere medizinische information nicht nachvollziehen.

Noch was zum Betablocker: Er ist nicht stoffwechselneutral und erschwert erfahrungsgemäß eine Gewichtsabnahme im sinne einer Körperfettreduktion.

außerdem ist er potentiell depressiogen und somit erst recht bei einer bereits bestehenden depression alles andere als günstig.
mit regelmäßigem training als "medikament sport" könnte sich deine freundin nicht nur den betablocker, sondern auch auch das antidepressivum ersparen. ihre depression dürfte reaktiver natur sein (ich kenne ihre geschichte nicht und kann "aus der ferne" natürlich keine genaue stellungnahe abgeben). es gibt mittlerweile genügend wissenschaftliche eveidenz, dass regelmäßiger sport antidepressiv wirkt, vergleichbar mit einer antidepressiven monotherapie. weiters wäre eine psychotherapie zu empfehlen (kognitive verhaltenstherapie, systemische therapie, patientenzentrierte therapie... je nach indikation).
außer einer thyroxin-substitution sehe ich somit keinerlei indikation für weitere medikamente.
 
Hallo !
Also ich habe ein ähnliches Problem.

Mein Frauenarzt hat vor einem dreiviertel Jahr eine "Hashimototyreoiditis" bei mir festgestellt.

Zu dem Zeitpunkt war ich total dünn, fast schon zu dünn aber psychisch in Ordnung. Der Arzt meinte, ich solle den Befund irgendwann mal meinem Hausarzt zeigen, er verordnete aber kein Medikament. Im Laufe der Zeit hab ich mich aber immer unwohler gefühlt, immer müder und depressiver.

Ich hatte immer sehr intensiv und gerne Sport getrieben, dazu hatte ich dann auch keine Lust mehr.

Darauf führe ich auch meine abartige Gewichtszunahme von über 10 Kilo innerhalb von ein paar Monaten zurück, weil ich an der Ernährung nichts geändert habe. Als ich dann doch zum Hausarzt gegangen bin stellte der eine Unterfunktion fest und verschrieb mir Thyronajod 75. Es ging mir schnell besser, aber jetzt hab ich das Gefühl, all die gemeinen Symptome schleichen sich langsam wieder ein.

Das Gewicht ist auch noch nicht zurückgegangen, obwohl mir versichert wurde, das pendle sich von alleine wieder ein.

Nach meinen Prüfungen werde ich wohl eine Großoffensive zur Gewichtsabnahme starten; ich fühl mich äußerst unwohl zur Zeit, v.a. weil ich ständig Knieschmerzen habe, was ich auch auf die enorm rasante Zunahme zurückführe.

Ich vermute, ich bin immer noch in einer Unterfunktion,oder ??...Aber ich kann ja auch nicht ständig zum Arzt rennen(er meinte, ich solle wieder kommen, wenn die 3Monats-packung leer sei, das dauert aber noch ca 4 Wochen, wer weiß wie viel ich dann wiege?? )

Viele Grüße Lenni
 
auch du hast keine manifeste SD-Unterfunktion!

du wirst ja entsprechend behandelt. auch deine "abartige" gewichtszunahme ist mit sicherheit nicht auf die schilddrüse zurückzuführen. bitte meine alten postings zum thema "hypothyreose" bzw. "latente hypothyreose".wenn du unsicher bist, geh zum arzt und lasse dir dein TSH und das freie T4 bestimmen, evtl. noch mit einen nasalen TRH-test. die blutabnahme ist eine angelegenheit von einer minute (im falle eines TRH-test wird nach 30 min nochmals blut abgenommen) und am nächsten tag hast du das ergebnis.

lg, kurt
 
Irgendwie hört sich das wie eine der typischen medizinischen Behandlungen nach dem Motto "viel hilft viel" an, und die aus einem kränklichen Menschen einen Schwerkranken macht.

Es geht los mit der Kortisonbehandlung am Anfang. Das ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt.


Dann die Sache mit der Schilddrüse, die scheinbar als ganz normal angesehen wird (hat man heute). Als das Kind dann in den Brunnen gefallen ist, müssen weitere Hormonpräparate her.

Der schnelle Puls wird mit Betablockern behandelt. Diese können den Grundumsatz senken und führen deshalb üblicherweise zu einer Gewichtszunahme.

Sie können auch depressive Zustände verstärken.

Darauf dann das Antidepressiva Saroton (Amitriptylin), was allgemein dafür bekannt ist, dass es unglaublich dick machen kann. Ich kenne Migränepatientinnen, die haben das ein Jahr genommen, 15 kg zugenommen und die sind sie nie wieder losgeworden.

Was isst und trinkt sie denn eigentlich, kannst du dazu mal ein paar Facts liefern? Ohne es zu wissen würde ich nach der Beschreibung vermuten, dass sie zu viele Kohlenhydrate und insbesondere auch Stärkeprodukte zu sich nimmt (bezogen auf ihren persönlichen Stoffwechsel). Das gesamte Krankheitsbild und zwar angefangen von den Zysten und Unterleibsschmerzen über die Schilddrüsenprobleme kann auf so etwas hindeuten.
 
Re: klaro

und haarwurzelkatarrh, muffensausen, logorrhoe, ..... usw. alles wird durch die "bösen KH verursacht
*LOL*

 
Nein, aber Hormonstörungen...

und zwar in breiter Vielfalt. Denn durch die heutige Ernährung wird oft mehr Insulin ausgeschüttet, als es mit den Hormonsystem vieler Menschen vereinbar ist. Dieses gerät dann außer Tritt und an den verschiedensten Stellen wird dann gegengeregelt.

Siehe: Wolfgang Lutz: "Leben ohne Brot"
 
Amüsant fand ich vor allen Dingen,

dass niemand mal was zu der sonstigen Lebensführung fragt. So läuft das leider heute auch in den Praxen ab, deshalb ist ja das Gesundheitswesen gegen die Wand geknallt.
 
haltlose Unterstellung

anamnese und beratung bzgl. des lifstyle haben heute einen großen stellenwert in der medizin, sie sind sozusagen tägliches brot. du scheinst nicht up to date zu sein. aber das wundert mich nicht - ist doch deine informationsquelle ein 30 jahre altes buch, das damals schon außenseiterliteratur war. deine ansichten zeugen nicht nur von fachlicher fehlinformation, sondern sind auch von vorurteilen geprägt.

gruß, kurt
 
wieder ein Fehlverständnis deinerseits

...das auf einem fehlverständnis deines "mentors", um nicht zu sagen, "gurus" lutz beruht. bitte hör endlich auf, dauernd dessen alles andere als fachlich qualifizierte buch zu zitieren - es nervt.

wie wär's, wenn du dich mal mit einem endokrinologen unterhalten würdest? der wird dich über die hormonellen zusammenhänge aufklären. er wird dir dann auch sagen, dass es nicht primär die postprandiale insulinausschüttung ist, die zur insulinresisenz führt, sondern eine basale hyperinsulinämie aufgrund einer körperfettzunahme.

es gibt auch keine hyperplasie von betazellen durch "falsche" ernährung, wie manche vermeintliche experten behaupten (ich denke hier z.b. an den radiologen (!) dr. kopp aus graz). dass eine hyperinsulinämie bzw. insulinresistenz natürlich weitere endokrinologische probleme zur folge haben kann - beispiel PCO-syndrom (ein solches wäre auch bei bons freundin denkbar) - steht außer frage.

gruß, kurt
 
PCO-Syndrom?

hallo bon,

wurde deine bekannte diesbezüglich abgeklärt? (PCO-syndrom = polyzystisches ovar-syndrom). in diesem fall wäre die gabe von metformin angezeigt, um die insulinresistenz zu beheben.

gruß, kurt
 
Auch ich hatte an PCO oder Endometriose...

gedacht, mit den paar Infos schien mir das aber zu unsicher zu sein. Insbesondere war sie ja bei Erkrankung erst 14 und es ging aus dem Text nicht klar hervor, ob sie anfangs auch schon zu Übergewicht tendierte.

Bzgl. deiner nicht zum Thema gehörenden Diskussion bzgl. Hyperinsulinismus scheinst du dich auf eine Henne/Ei-Diskussion mit mir einlassen zu wollen.

So nach dem Motto:
Susanne Mustermann isst viele Carbs. Dr. Kurt: Kein Problem.
Doch das viele Insulin speichert die überschüssige Glukose als Fett ab. Gleichzeitig sinkt nach der Mahlzeit ihr Blutzuckerspiegel unter Norm und sie bekommt rasch wieder Hunger. Also wieder eine Mahlzeit mit Carbs. Auf Dauer wird sie immer dicker (positve Energiebilanz durch dauerndes Essen, auf Grund der hormonellen Gegenregelung).
Sie geht erneut zu Dr. Kurt. Der stellt mittlerweile Insulinresistenz fest. Die Ursache sei aber nicht ihre Ernährung, sondern die Tatsache, dass sie zu fett sei.

Da lachen ja die Hühner.
 
Kann einfach nicht täglich Brot sein...

... denn bei den meisten Krankheiten lassen sich solche Beratungen noch nicht einmal kassenärztlich abrechnen. Der Arzt kann damit also sein täglich Brot nicht verdienen.
 
eine diagnostisch-therapeutische Aussprache...

... ist sehr wohl eine verrechenbare leistung. für jeden facharzt. zumindest bei uns.

gruß, kurt
 
PCO ja, Endometriose nein

letztere hat einen anderen pathophysiologischen hintergrund. amüsant - du bist also nicht nur stoffwechsel- und ernährungsfachmann, sondern auch mediziner von eigenen gnaden:winke:.

wenn die hühner lachen, dann über dein absurdes fehlverständnis der stoffwechselphysiologie. du bist ein hoffnungsloser fall. ich hab dir doch schon mehrmals zu erklären versucht, dass deine vorstellungen irrige sind. es war schon mal ein so bornierter typ im forum (er nannte sich "siggi99330"), der war auch chemiker und auch so anmaßend und von sich überzeugt wie du.

ich sag dir's hiemit nochmals in aller deutlichkeit: du hast eine völlig falsche vorstellung über den stoffwechsel! bitte lass dich mal von einem physiologen und einem internisten mit schwerpunkt diabetologie/lipidologie aufklären.
 
Im Gegensatz zu Susanne Mustermann

esse ich garantiert mehr Kohlenhydrate!

Vollkornriegel, Vollkorngetreide, Vollkornbrot, Vollkornmüsli, Gemüse, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Obst ......usw. Dabei speichere ich weder Glukose als Fett ab, egal wieviel Insulin produziert wird, (weil ich auf eine ausgeglichene Energiebilanz achte), noch bekomme ich "rasch" wieder Hunger (egal wo mein BZ nach der Mahlzeit "hinsinkt")!

Im Gegenteil, ich bin eine ganze Weile "satt"! Und die nächste Mahlzeit darf nach 4 Stunden gerne wieder reichlich KH enthalten, denn ich halte seit 30 Jahren mein Gewicht, außer, ich lege auf Wunsch durch gezieltes Krafttraining etwas Muskelmasse zu.- Dabei ist es schon vorgekommen, dass ich 4 - 5 Kg Gewicht "zugelegt" habe, dabei aber gleichzeitig 1 - 2 Hosengrößen (am Bauch) verloren habe!

Durch viele "Carbs" (und Training) schwerer dafür schlanker, wo ist das Problem??:winke:

Du darfst nicht immer von Dir auf andere schließen, ob mit oder ohne Hühner!!

Gruß Rainer
 
genau das ist Peters Problem

dass er sich zum paradigma macht. er ist sozusagen "befangen". außerdem hat er völlig irrige vorstellungen über die abläufe im stoffwechsel.

so unter anderem die, dass ein absinken des BZ-spiegels "heißhunger" auslösen würde. abgesehen davon, dass der BZ-spiegel nach KH-zufuhr steigt und nicht sinkt.

ich hab's ihm schon wiederholt zu erklären versucht, aber er ist nicht nur borniert, sondern so arrogant, dass er jede information, die nicht in sein weltbild passt, von vornherein ignoriert. es hat keinen sinn, dass ich ihm wiederholt erkläre, was man z.b. unter einem glukostatischen signal usw. versteht. soll er halt weiter seinen verirrungen anhängen - aber uns dabei unbehelligt lassen und nicht zu missionieren versuchen.

gruß, kurt
 
Wenn er wenigstens

lieber Kurt,

die "Chuzpe" hätte, und würde einmal an sich selbst unsere Erfahrungswerte ausprobieren. Vernünftige Ernährung mit entsprechendem KH Anteil und ein dementsprechendes (Kraft)Training dazu. Vielleicht wäre er ja total überrascht??!!:winke:

Gruß Rainer
 
Im Gegensatz zu Rainer...

schließe ich nämlich nicht einfach von 1 auf unendlich.

Rainer, es ist schön für dich, dass du diesen Stoffwechsel hast. Gratuliere!

Sehr viele Menschen haben den nicht. Die vertragen noch nicht einmal Vollkorn.

Ist ja eigentlich auch kein Wunder, denn der Mensch ist ja erst vor ein paar tausend Jahren aus Not zum Korn gekommen.

Darüber gibt es unzählige wissenschaftliche Arbeiten, bis hin zu der deutlich erkennbaren Abhängigkeit von Gliadin-Antikörpern im Blut und dem Zeitraum, in welchem in dem jeweiligen Gebiet schon Getreide als Grundnahrung eingeführt wurde.

Also nicht immer von dir auf andere schließen. Andere bekommen mit einer KH-reichen Ernährung Probleme.

Damit sage ich nicht - und ich hoffe ich wiederhole mich nicht zu oft - dass nun jeder mit einer Kohlehydrtreichen Ernährung Probleme bekommt.


Aber ich gönne es all denen, die Vollkorn und KH in Mengen problemlos vertragen können. Ich gönne es auch den Veganern, wenn sie einen Stoffwechsel haben, der es ihnen erlaubt, sich ausschließlich von pflanzlicher Rohkost zu ernähren. Ich würde dabei eingehen wie eine Primel.

Leider meinen solche auserwählten Menschen dann immer, sie müssten das als allein gültige Weisheit verkaufen. In Wirklichkeit steckt dahinter nur ein Mangel an Vorstellungskraft.
 
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