Marathon einmal anders

cbeinecke

New member
Hallo Leute,

wollte nur kurz von meinem gestrigen Mainz-Marathon berichten. Wer's verfolgt hat, weiß ja, dass ich nur als Hase im Einsatz war. Mein Schützling Hans vom Lauftreff hatte am Anfang seiner Vorbereitung einfach mal so gesagt er wolle 3:30:00 laufen. Danach hat er das aber nie wieder in den Mund genommen und nur noch von 3:40:00 gefaselt. Das habe ich natürlich nicht durchgehen lassen, vor allem da ich mit ihm auch ein paar flottere km im Training absolviert habe und dabei den Eindruck gewonnen hatte, dass er einen 5er Schnitt (5 min/km) laufen kann. Wir wussten am Anfang nicht wie schnell wir sind, da wir erst die 4 km Markierung gesehen hatten, aber da waren wir schon bei 19:45 durch. Ab da sind wie dann lange immer so um 4:50 min/km gelaufen. So ab km 28 fing er dann an zu schwächeln.

Naja, es hat zwar nicht ganz gereicht, aber Hans war trotzdem froh das er sich um 27 min zum letzten mal verbessert hat und ich ihn entsprechend im Rennen motivieren konnte. Besonders gefallen hat ihm, dass er sich um nichts kümmern musste und mir einfach nur nachlaufen musste. Getränke habe ich ihm auch gereicht. Ich hatte für mich eine 3/4 L Flasche umgebunden und für ihn noch 1 Liter in 6 Fläschchen. In den Flaschen (meine und seine) hatte ich nur Wasser mit Kochsalz. Wir wollten jetzt keine Experimente mit Maltodextrin machen, da er das noch nie ausprobiert hatte.

Nach dem Zieleinlauf bin ich dann nochmal ca 300 m zurück und habe mit Iris (Hans' Frau) den Schlusssprint angezogen.

Ich fand es mal richtig entspannend einen Marathon so gemütlich laufen zu können. Am Anfang war nur das Problem sich auf die Geschwindigkeit einzustellen, aber irgendwann hat man sich eingeschossen. Ich konnte mal die Gegend genießen und das Publikum anfeuern mal etwas lauter zu werden.

Vielleicht noch was zum Marathon selber. Er ist schon etwas kleiner als die großen Marathons wie Hamburg oder Berlin. Das hat aber auch den Vorteil, dass man mit dem Verkehr durch andere Läufer nicht so behindert wird und schon recht bald sein Tempo laufen kann. Das Wetter ist in Mainz allerdings sehr unterschiedlich. Gestern waren es so um die 8°C (und es wurde auch nicht viel wärmer) und bewölkt, also nichts mit Sonne. In den Jahren davor, war es i.d.R. ziemlich heiß. Es wurden (ich glaube vor 4 Jahren) schon mal 27°C zum Start gemessen.

Gruß

Carsten

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Maltodextrin ist kein "Experiment"!!!

hallo carsten,
du kannst ganz schön borniert sein! offensichtlich gehörst zu den verfechtern des "nüchternlaufes"...

mit kopfschüttelndem gruß, kurt

p.s.: zur erinnerung an die muskuläre energiebereitstellung beim marathonlauf
 
Na Na Kurt

Ich bin weder borniert noch Anhänger des Nüchternlaufens.

Ich bin höchstens ein Verfechter des "Beim Marathon nichts ausprobieren, was man nicht vorher getestet hat". Daher habe ich Hans kein Maltodextrin zugegeben. Holger (einem anderer Teilnehmer aus unserem Lauftreff), hatte mich schon vor Wochen gefragt, was ich mir "mixe". Und daraufhin hat er sich Maltodextrin gekauft und ist damit beim Marathon gut zurecht gekommen und ist mit ca. 3:28:00 durchs Ziel.

Nüchternlaufen machen ich nur wenn ich Samstag morgens um 6 Uhr meinen 36km Lauf mache. Und nüchtern nur deshalb, weil ich keine Lust habe mit vollem Bauch zu laufen und ich möglichst früh raus will, damit ich möglichst schnell wieder bei meiner Family bin.

Also vorsicht mit Anschuldigungen :winke:

Gruß

Carsten

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"voller Bauch"???

was hat schluckweises trinken mit einem "vollen bauch" zu tun? glaub mir, 60-80g maltodextrin pro liter wasser haben nichts mit einem "experiment" zu tun. vielmehr mit vernunft.

gruß, kurt
 
irrationale Antwort

wer sagt, dass man sich vorher den bauch vollschlagen muss? man muss nicht mal eine kleinigkeit vorher essen, aber während eines long jogs sollte man als vernünftiger mensch schon etwas kohlenhydrathältiges trinken, zumindest ab einer halben stunde. und das est recht im wettkampf!
kennst du meinen artikel "trinken im sport"? du tust so, als ob das thema neuland für dich wäre!

gruß, kurt
 
Ab 30 Minuten schon?

Ich dachte erst ab 90 Minuten seien KHs angesagt? Wasser verstehe ich ja. Aber wenn die Speicher voll sind, dürfte es doch keine Probleme geben? Bei einem intensiven Wettkampf verstehe ich das, aber bei einem "normalen" Trainingslauf?

Gruß
Sascha
 
empfiehlt es sich, ja.

willst du zwei trinkflaschen zum laufen mitnehmen? eine mit wasser und eine mit einem KH-isodrink? du kannst davon ausgehen, dass auch ein "long jog" von 3 stunden die glykogenspeicher depletiert.
abgesehen davon ging es ja um einen marathonlauf, bei dem carsten seinem schützling irrationalerweise das maltodextrin vorenthalten hat. der arme teufel hat den großteil seines laufes im fettstoffwechsel bestreiten müssen!

gruß, kurt
 
Ach so.

Ich dachte, dass Du es auch auf kürzere Einheiten bezogen hast. Ich dachte schon, dass ich für meine 45 Minuten auf dem Rad jetzt auch "Nuckelfläschchen" bräuchte.
(3 Stunden. Himmel nochmal! :winke: )

Sascha
 
Höchstens missverständlich ausgedrückt.

Zunächst einmal zum Genuß in der Vorbereitungsphase (nicht am morgen vor dem Wettkampf). Entweder ich beginne den Tag morgens gemütlich mit meiner Frau am Frühstückstisch oder ich geh halt früh raus und laufe. Und wenn ich früh laufe, frühstücke ich halt nichts, weil kein Bock. Und bisher konnte ich noch keinen Unterschied feststellen ob ich nun mit oder ohne KH-Zusatz meine 36km laufe (GA1). Und leer oder oder stark entleert sind meine Glykogenspeicher nach lockeren 36km auch bestimmt nicht.

Und zum Thema "Vorenthalten" habe ich mich ja schon geäußert.

Gruß

Carsten

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kommt auf die Belastungsintensität an

im GA-bereich genügt für diesen zeitraum wasser, das stimmt. wenn es ein schwellen- oder entwicklungstraining ist, habe ich auch carbs im wasser (auch dann, wenn meine glykogenspeicher voll sind!)

gruß, kurt
 
Du willst mich offensichtlich nicht verstehen

nochmals: man muss vor dem laufen keine energie zuführen, aber währenddessen sehr wohl, wenn's ein langer lauf ist. und erst recht bei einem marathonlauf! ich kann nicht glauben, dass du deinem schützling die energiezfuhr mit dem argument des "nicht experimentieren wollens" quasi untersagt hast! so gesehen, ist seine leistung umso höher einzuschätzen. aber sein erster marathon war - und das soll er wissen - nach einer stunde nichts anderes als ein langer fettstoffwechsellauf, und das ist ein "richtiger" marathonlauf mit sicherheit nicht (siehe tabelle: 80% der muskulären energiebereitstellung via glucoseoxidation!). ich hab noch nie jemanden getroffen, der beim marathonlauf nur wasser trinkt!

gruß, kurt
 
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